Nicolás Maduro ist venzolanischer Präsident und steht damit an der Spitze des Krisenstaats, aus dem Millionen Menschen in den letzten Jahren geflohen sind und nach wie vor fliehen.
Um das Finanzsystem auf Vordermann zu bringen, kündigte Maduro nun ein neues Währungssystem an. Und richtet gleichzeitig Kritik an die USA.
15 Prozent des Umsatzes in Petros
Das neue System richte sich gegen den «kriminellen Dollar» und die imperialistischen Sanktionen, welche die USA und ihre Verbündeten gegen Venezuela verhängt hätten, sagte Maduro, der sich trotz Protesten im In- und Ausland am vergangenen Donnerstag für eine zweite Amtszeit hatte vereidigen lassen. Zugleich ordnete er an, dass die Staatsunternehmen des Landes ab sofort 15 Prozent ihres Umsatzes in Petros abwickeln müssten. Das neue Geldsystem basiert teilweise auf der Kryptowährung des Landes, dem Petro.
Mindestlohn-Anhebung bringt kaum was
Maduro kündigte ausserdem eine Anhebung des Mindestlohns um 300 Prozent an. Die jährliche Inflationsrate wird allerdings auf 1,7 Millionen Prozent geschätzt.
Der Petro wurde im Februar 2018 eingeführt. Abgesichert wurde die Kryptowährung mit den riesigen Erdölreserven des südamerikanischen Landes. Die Krise in dem erdölreichen Land der Welt entwickelt sich zu einem Problem für die ganze Region. Wegen Devisenmangels kann der Staat kaum noch Lebensmittel und Waren des täglichen Bedarfs importieren. Die medizinische Versorgung ist weitgehend zusammengebrochen. Rund drei Millionen Menschen haben Venezuela bereits verlassen und Zuflucht in benachbarten Ländern gesucht. (SDA)