Erica Hayes (41) denkt gerne an ihre Kindheit auf dem Land zurück. Die Erinnerungen an das Aufwachsen mit Mutter Alice (74) und Stiefvater Gerald Uden (71) sind friedlich.
Doch die Menschen, die für sie da waren, wenn sie sich ihr Knie aufschürfte, die ihr bei den Hausaufgaben halfen und die sie in den Schlaf sangen, sind eiskalte Mörder – Hayes Eltern töteten vor Jahrzehnten ihre damaligen Lebenspartner.
«Ich tötete sie alle»
Ihr Vater brachte 1980 seine Ex-Frau Virginia Uden (†32) sowie seine zwei Ziehsöhne Richard (†12) und Reagan (†10) um. Vor Gericht sagte der Rentner, seine Frau sei «unausstehbar» gewesen. Mit einem Gewehr habe er «einen nach dem anderen» erschossen – «ich wusste es genau: wenn ich einen töte, dann töte ich sie alle. Ich habe keine Entschuldigung.»
Die drei Leichen sind bis heute verschollen. Vergangenen Monat sagte Uden aus, er habe die Körper in einem tiefen See versenkt. Die Behörden wollen eine Exhumierung einleiten, sobald die Eisschicht über dem Gewässer aufgetaut ist.
Er verrottete in einer Kartonschachtel
Alice hat bereits drei Jahre vorher ihren dritten Ehemann Ronald Holtz (†25) erschossen. Vor Gericht sagte sie jetzt fast 40 Jahre später aus, es sei Notwehr gewesen. Die Richter glaubten ihr nicht – vielleicht auch deswegen, weil sie Holtz' Leiche in einer Weihnachtsdeko-Schachtel verstaute und ihn darin in einer verlassenen Miene verrotten liess.
Hayes ist die jüngste von fünf Kindern, die das Killer-Paar zusammen grossgezogen hat. Ihr Bruder Todd Scott sagte seiner Mutter vor Gericht, dass er sie hasst. Sie selber scheint mehr Verständnis zu haben. Dem US-Magazin «People» sagte sie, die Morde seien für sie eine Art bizarre Liebesgeschichte - ihre Mutter habe getötet, um sich zu schützen und ihr Vater, um mit ihrer Mutter zusammen zu sein. (lex)