Amerika fällt während Vorwahlen jeweils ins alte Rom zurück. Wie Gladiatoren gebärden sich die Kandidaten, bodigen sich mit miesesten Tricks. Viele fallen, einige bleiben für immer blutig liegen. Auf den Rängen johlt das Publikum.Zuletzt aber steht ein Sieger fest. Der führt all jene aus dem Kolosseum in den Krieg, die noch aufrecht gehen können.
An diesem Punkt sind die Republikaner. Monatelang haben sie sich zerfleischt. Zuletzt in der Nacht auf Freitag in einer spektakulären Fernsehdebatte. «Betrüger» rief Marco Rubio (44) den New Yorker Baulöwen Donald Trump (69). Der machte sich lustig über die Grösse von Rubios Gemäch – «der kleine Marco» – und pries das eigene. «Da habe ich keinerlei Probleme, das garantiere ich euch.» Mitstreiter Ted Cruz (45) zeichnete Trump als Choleriker. «Donald – lern Mal endlich, ruhig zu bleiben.» Der konterte, schimpfte Cruz den «Lügen-Ted».
Dann aber schworen sie, jenen Kandidaten zu stützen, der die Republikaner in die Wahl führen wird. Zumal das Ziel aller lautet: Hillary Clinton (68) zu stoppen. Das klappt nur, wenn die Republikaner die Reihen schliessen. Wohl hinter Trump. Überragend hat er den «Super Tuesday» gewonnen. Er hat Rückenwind. Sein kruder Stil kommt an, er führt in Umfragen. Bereits nach dem Wahltag am 15. März könnte er genügend Delegierte haben.
Früh erkannt hat dies Chris Christie (53), der dicke Gouverneur von New Jersey, lange Zeit der Geheimfavorit. Noch vor dem «Super Tuesday» trat er ab und gab Trump seinen Segen. Statt von muffigen Motels aus weiter Wahlkampf zu betreiben, fliegt er nun in Trumps Jets. Am Parteikongress im Juli erhält er einen grossen Aufrtitt. Zudem darf er nun mit einer Kandidatur als Vizepräsident von Trump liebäugeln.