Der US-Präsident verspricht Deregulierung – droht aber mit Strafzöllen
Wann platzt die Trump-Blase?

Der neue US-Präsident war schon vor seiner Wahl für die Anleger Gold wert, auch in der Schweiz. UBS-Chefökonom Daniel Kalt (47) prophezeit: Das geht zumindest in seinem ersten Amtsjahr so weiter.
Publiziert: 23.01.2017 um 09:34 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:53 Uhr
Langfristig könne Trump wirtschaftlich grossen Schaden anrichten, warnt die UBS.
Foto: Toru Hanai
Konrad Staehelin

Seit feststeht, dass Donald Trump (70) ins Weisse Haus zügelt, gehts an den Börsen steil nach oben. US-Bankenaktien sind im Höhenflug ob der absehbaren Deregulierungswelle. Auch die Schweizer Grossbanken Credit Suisse und UBS legten seit dem Wahlsieg am 8. November um über 20 Prozent zu. Stärker ist auch die US-Währung: Der Dollar steht heute bei 1,01 Franken. Am Vortag der Wahl lag er bei 0,97 Franken.

Wann platzt die Trump-Blase? «Dieses Jahr noch nicht», sagt UBS-Chefökonom Daniel Kalt (47). «Die Trump-Seifenblase wird 2017 von geopolitischen Ereignissen vielleicht ein paar Mal kräftig durchgeschüttelt, aber generell wird sie steigen.» Die US-Wirtschaft stehe im Moment sehr solide da. «So schnell kann nicht einmal Trump Schaden anrichten! Protektionismus erfolgt nie kurzfristig.»

«Was muss man ernst nehmen, was ist nur Bluff?»

Geht die Trump-Party weiter? «Langfristig kann Trump die Börsenblase zum Platzen bringen», ist sich Kalt aber sicher. Der neue US-Präsident machte zuletzt mehr als deutlich, dass er die US-Wirtschaft vor ausländischer Konkurrenz abschirmen will. Sei es mit Strafzöllen für deutsche Autobauer, sei es vor überhöhten Preisen der Pharmagiganten. Eines ist klar: Trump bleibt unberechenbar. Kalt: «Wir alle müssen in den nächsten Wochen lernen, wie stark man auf Trumps Aussagen reagieren soll. Was muss man ernst nehmen, was ist nur Bluff?»

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