Das gibt es nur in den USA: Omer Ninham sitzt seit seinem 14. Lebensjahr hinter Gittern eines US-Gefängnises. Er wird es zeit seines Lebens nicht mehr verlassen. Der 26-Jährige wird für immer in einer Zelle leben. Trotz des schrecklichen Verbrechen, das Omer begangen hat, schockiert das Urtel der US-Richter.
Abscheuliche Tat
Omer Ninham hatte als 14-Jähriger gemeinsam mit Freunden einen 13 Jahre alten Jungen grundlos angegriffen, verprügelt und von einem mehrstöckigen Parkhaus geworfen. Ein Gericht im US-Bundesstaat Wisconsin hat die Verurteilung zu lebenslanger Haft ohne die Möglichkeit der vorzeitigen Entlassung jetzt als rechtmässig bestätigt. Angesichts der Tat sei seine Bestrafung «streng, aber nicht unangemessen», urteilte Richterin Annette Ziegler.
Die Verurteilung eines Heranwachsenden zu einem Leben hinter Gittern sei keine «unzulässig harte oder übertriebene» Strafe für einen grausamen Mord, entschied das Gericht am Freitag (Ortszeit). Ninham will nun Berufung vor dem Obersten Gerichtshof einlegen.
Auch 10-Jährigen drohen in USA drakonische Strafen
Ninhams Verteidiger argumentieren, das Urteil verstosse gegen die US-Verfassung, die grausame Strafen verurteilt. «Es ist grausam, einem 14 oder 10 Jahre alten Kind zu sagen, dass es keine Hoffnung, keinerlei Chance auf Erlösung oder Bewährung gibt», sagte Bryan Stevenson von der Menschenrechtsorganisation Equal Justice Initiative.
Die USA seien das einzige Land, in dem Jugendliche dazu verurteilt würden, hinter Gittern zu sterben. Nach den Gesetzen des Bundesstaates Wisconsin können schon Zehnjährige in Mordfällen nach Erwachsenenstrafrecht behandelt werden, was im Falle eines Schuldspruches lebenslange Haft bedeutet. (rrt/SDA)