US-Waffenlobby infiltriert
Russin Maria Butina wegen Agententätigkeit verurteilt

Die in den USA festgenommene Spionin Maria Butina (30) ist zu 18 Monaten Haft verurteilt worden.
Publiziert: 26.04.2019 um 19:40 Uhr
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Aktualisiert: 26.04.2019 um 22:06 Uhr
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Maria Butina wurde im Juli 2018 in Washington festgenommen.
Foto: Reuters

Die Russin Maria Butina (30) räumte vor einem Bundesgericht in Washington ein, zwischen 2015 und 2017 unter Anleitung eines Moskauer Regierungsvertreters in den USA operiert zu haben. Das umfasst auch die Zeit des US-Präsidentschaftswahlkampfs 2016.

Jetzt wurde Butina wegen illegaler Agententätigkeit zu 18 Monaten Haft verurteilt. Das teilte das US-Justizministerium am Freitag in Washington mit.

Butina, die sich als Waffenrechtsaktivistin engagierte, soll unter anderem versucht haben, die US-Waffenlobby National Rifle Association (NRA) zu infiltrieren. Die NRA steht Republikanern von US-Präsident Donald Trump nahe.

Einreise mit Studentenvisum

Das Verfahren gegen Butina geht nicht auf die Russland-Untersuchungen von Sonderermittler Robert Mueller zurück. Mueller untersuchte mögliche Absprachen von Vertretern des Trump-Lagers und Russlands im Wahlkampf 2016. US-Geheimdienste werfen Russland eine versuchte Einflussnahme auf die damaligen US-Wahlen vor.

Butina reiste mit einem Studentenvisum in die USA ein und war in Washington immatrikuliert. Die US-Bundespolizei FBI hielt das Studium für eine Tarnung einer Agententätigkeit.

Moskau bezeichnet Anschuldigungen als erfunden

Nach ihrer Festnahme im Juli 2018 wurde gegen Butina Untersuchungshaft wegen Fluchtgefahr verhängt. Die Regierung in Moskau forderte ihre Freilassung. Nach dem Absitzen ihrer restlichen Haftstrafe soll Butina nach Russland abgeschoben werden.

Das russische Aussenministerium spricht im Zusammenhang mit der Verurteilung Butinas von einer «politisch motivierten» Entscheidung, die beschämend für die US-Justiz sei. Die Russin sei Opfer einer Auseinandersetzung verschiedener politischer Lager in den USA geworden.

Moskau bezeichnet die Anschuldigungen gegen die Frau als erfunden. Sie sei unter Androhung einer langen Gefängnisstrafe zu dem Geständnis gezwungen worden. (SDA/noo)

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