«K-TV hat eben die Namen der vier Piloten erfahren, die an Bord waren», sagt die Sprecherin voller Ernst: «Es sind dies: Captain Sum Ting Wong, Wi Tu Lo, Ho Lee Fuk und Bang Ding Ow.»
Keine Sekunde lang scheint die Frau an der Richtigkeit ihrer Infos zu zweifeln. Wer – amerikanisch ausgesprochen – die Namen noch einmal herunterliest, merkt sofort: Hier sind die US-Behörden einem üblen Scherz aufgesessen.
«Sum Ting Wong» klingt wie «Something Wrong» (etwa: «etwas stimmt nicht»), «Wi Tu Lo» wie «we're too low» («wir sind zu tief»), «Ho Lee Fuk» wie «holy fuck» («heilige Scheisse») und Bang Ding Ow beschreibt wohl in etwa das Geräusch des Aufschlags gefolgt von einem Schmerzensschrei.
Die südkoreanische Fluggesellschaft Asiana Airlines will nun die US-Verkehrsbehörde und den TV-Sender verklagen.
Schuld ist wieder einmal der Praktikant
Der Sender KTVU korrigierte und entschuldigte sich in der Folge. Er hatte sich auf die Informationen der US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB berufen. Diese schiebt die Schuld einem ihrer Praktikanten zu: Der habe ausserhalb seiner Befugnisse gehandelt und dem Sender die zweifelhaften Namen bestätigt. Woher die Verunglimpfung stammt, ist aber noch nicht bekannt.
Bei der Bruchlandung der Maschine der südkoreanischen Fluggesellschaft Asiana Airlines waren vor gut einer Woche zwei junge Chinesinnen ums Leben gekommen und mehr als 180 weitere Menschen verletzt worden. Am Freitagmorgen erlag eine weitere junge Chinesin ihren Verletzungen. (SDA/bih)