US-Airline beschwert sich über «unangemessene Kleidung»
US-Ärztin (37) muss wegen Outfit Flieger verlassen

Eine US-Amerikanerin wurde aus einem American-Airlines-Flieger geworfen. Die Kritik: Sie habe «nicht angemessene Kleidung» getragen.
Publiziert: 11.07.2019 um 18:27 Uhr
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US-Amerikanerin Latisha Rowe (37) musste mit ihrem Sohn (8) den Flieger verlassen.
Foto: Twitter

Ist es draussen heiss, trägt man gerne kurz: Der US-Amerikanerin Latisha Rowe (37) ist dies auf einem American-Airlines-Fluges zum Verhängnis worden. Die Ärztin flog am 30. Juni mit ihrem Sohn (8) von Jamaica nach Florida – als sich ein Airline-Mitarbeiter über ihren kurzen Jumpsuit beschwerte.

«Ich wurde aufgefordert, mich zu bedecken. Als ich mein Outfit verteidigt habe, haben sie mir Angst gemacht, mich nicht mehr ins Flugzeug zu lassen», beschwert sich Rowe. Sie beugte sich dem Angriff und verhüllte sich schliesslich in eine Decke.

Den empfindlichen Airline-Mitarbeitern reichte das nicht: Kurz nachdem sie Platz genommen hatte, wurde sie in den vorderen Teil des Flugzeugs gebeten. Dort wurde ihr gesagt, dass ihr Outfit «unangemessen» sei. Rowe musste den Flieger verlassen und zurück zum Flughafen.

Rowe hatte selbst konservativen Vater

Ihr Sohn litt besonders unter der ganzen Situation: Er weinte und wollte sich unter der Decke verstecken, die man ihr kurz zuvor gegeben hat.

Rowe rechtfertigte sich später, dass sie sehr wohl wisse, was ein angemessenes Outfit sei oder nicht. «Ich bin in einem sehr konservativen Haushalt aufgewachsen und mein Vater hat mich nie aus dem Haus gelassen, wenn meine Shorts zu kurz waren», sagte sie.

Rassistisch oder sexistisch?

Für sie war das Ganze eine klare Diskriminierung: «Ich habe einen sehr kurvigen Körper und ich bekleide mich gerne mit bunten Farben, damit man ihn sieht.» Hätte man eine dünnere Frau in dieselben, farbigen Kleider gesteckt, hätte sich niemand darüber beschwert.

Auf Twitter und Facebook entbrannte kurz darauf eine Debatte, ob das ein rassistischer und sexistischer Angriff war. Ein User forderte die Airline dazu auf, sich bei Rowe zu entschuldigen: «Für die Art, wie Sie eine afroamerikanische Frau hypersexualisiert und verurteilt und ihren Sohn traumatisiert haben.»

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