Er fuhr einen gelben Ferrari, trug teure Luxusuhren und lebte in Saus und Braus: Michele S.* (37), der kleine Bruder von Ex-Mister-Schweiz Robert Ismajlovic (38), liebt den Lebensstil der Schönen und Reichen.
Für die Beschaffung des nötigen Kleingelds ging der Zürcher äusserst dreist vor: Zwischen 2005 und 2010 täuschte er das Zürcher Sozialamt, verheimlichte Bankkonten und behauptete, er lebe am Existenzminimum. Daneben erschlich er sich von privaten Geldgebern grosse Darlehen. Schadenssumme: 1,3 Millionen Franken!
Für diese kriminelle Energie musste sich Michele S. gestern vor dem Zürcher Bezirksgericht verantworten. Von diesem Gerichtstermin wusste sein berühmter Bruder nichts. «Ich bedaure sehr, davon zu hören», sagt Ismajlovic zu BLICK. Der Ex-Mister aus dem Jahr 2003 arbeitet heute als Model und Fitness-Personal-Trainer in der Schweiz und in Deutschland. Mit Michele S. habe er seit Jahren kaum mehr Kontakt. «Er ist erwachsen und selber für sich verantwortlich», sagt er. «Ich gehe meinen Weg. Mit seinen Entscheidungen und dem Gerichtsprozess habe ich nichts zu tun.» Ismajlovic glaubt an den Schweizer Rechtsstaat. «Wenn er die Taten tatsächlich verübt hat, dann hoffe ich, dass das Gericht das richtige Urteil fällt.»
Michele S. wurde wegen mehrfachen Betrugs, mehrfachen Pfändungsbetrugs, mehrfacher Veruntreuung und Urkundenfälschung schuldig gesprochen. Dafür kassierte er eine Freiheitsstrafe von 36 Monaten, wovon er neun im Gefängnis absitzen muss.