Der Hauptprozess um den jahrelangen Missbrauch eines neunjährigen Buben in der süddeutschen Stadt Staufen dauert länger als geplant. Grund dafür sei, dass sich Beweisaufnahme und Plädoyers länger hinziehen, sagte der Vorsitzende Richter Stefan Bürgelin vom Landgericht Freiburg.
Der Prozess werde daher zeitlich erweitert. Das Gericht will demnach nun Anfang August das Urteil verkünden. Einen genauen Termin gibt es noch nicht. Ursprünglich war der Urteilsspruch für den 16. Juli vorgesehen.
Kinderschänderring wurde im September 2017 gesprengt
Angeklagt ist Christian L.* (37), ein einschlägig vorbestrafter Sexualstraftäter, sowie Berrin T.* (48), die Mutter des Missbrauchsopfers. Sie ist sogleich auch die Lebensgefährtin von L.
Das Pädo-Paar gilt als Kopf des im September 2017 von der deutschen Polizei gesprengten Kinderschänderrings. Sie sind im Staufener Missbrauchsfall als Hauptbeschuldigte gelistet.
Pädo-Paar hat auch Mädchen (3) missbraucht
Die beiden haben bereits gestanden, den heute neun Jahre alten Jungen über mehr als zwei Jahre hinweg im Internet angeboten und Männern aus dem In- und Ausland gegen Geld für Vergewaltigungen überlassen zu haben.
Zudem sollen sie auch selbst das in Staufen bei Freiburg (Baden-Württemberg) lebende Kind sowie ein drei Jahre altes Mädchen mehrfach sexuell missbraucht haben. In dem Fall gibt es insgesamt acht Tatverdächtige, darunter auch der Schweizer Jürgen W.* (37).
Er wurde am Montag vom Landgericht Freiburg zu neun Jahren Gefängnis mit anschliessender Sicherheitsverwahrung verurteilt. Zudem muss der Pädo-Schweizer 14'000 Euro – umgerechnet 16'177 Franken – Schmerzensgeld zahlen. Ihm wurden schwere Vergewaltigung, schwerer sexueller Missbrauch eines Kindes und schwere Zwangsprostitution sowie gefährliche Körperverletzung in mehreren Fällen zur Last gelegt. Ausserdem wurde er wegen des Besitzes kinderpornografischer Schriften angeklagt. (rad/SDA)
*Name der Redaktion bekannt