Untersuchung gegen Mike Pompeo (56): Der US-Aussenminister soll mindestens einem Mitarbeiter persönliche Angelegenheiten für sich und seine Ehefrau aufgetragen haben. In amerikanischen Medien ist davon die Rede, dass Pompeo den Angestellten zu mehreren Aufgaben gezwungen habe: Unter anderem mit seinem Hund Gassi zu gehen, Kleidung aus der Reinigung abzuholen und Restaurants für das Abendessen zu reservieren. Nach Meinung von Kritikern wäre das ein Missbrauch von Amtsressourcen, die von Steuerzahlern finanziert werden. Pompeo hatte erst am Sonntag auf Twitter seinen neuen Hund Mercer vorgestellt – Fotos von Hund Sherman zeigt er dort auch immer wieder.
Die Geschichte nimmt mittlerweile grössere Dimensionen an. Steve Linick (57), Generalinspekteur im Aussenministerium, wurde vergangene Woche gefeuert. US-Medien spekulieren nun, dass seine Entlassung mit der Untersuchung zusammenhängen könnte, die er gegen Pompeo wegen der Vorwürfe geführt hatte.
Trump nimmt Pompeo in Schutz
US-Präsident Donald Trump (73) äusserte sich am Montag im Weissen Haus zu seinem Minister. Er bestätigte, dass Pompeo ihn um die Entlassung Linicks gebeten habe. Gleichzeitig sagte Trump, er wisse von den Vorwürfen nichts und nahm Pompeo in Schutz: «Mike ist ein hervorragender Typ». Er wolle lieber, dass der Minister am Telefon mit einem der Staats- und Regierungschefs der Welt spreche, «als Geschirr zu spülen, weil seine Frau oder seine Kinder nicht da sind». «Vielleicht ist er beschäftigt und vielleicht verhandelt er mit Kim Jong Un über Atomwaffen, sodass er sagt: Bitte, könnten Sie meinen Hund ausführen?»
Am Montag zeichnete sich ein möglicher weiterer Grund für die Entlassung Linicks ab. Der gefeuerte Aufseher sei kurz vor Abschluss einer Untersuchung über die Umgehung des Kongresses bei Waffenverkäufen an Saudi-Arabien vergangenes Jahr durch die Trump-Regierung gewesen, berichtete unter anderem die «Washington Post» unter Berufung auf Demokraten im Auswärtigen Ausschuss des Repräsentantenhauses. «Wir haben noch nicht den vollen Überblick», erklärte der Vorsitzende des Ausschusses, Eliot Engel (73), der Zeitung. Es sei aber «beunruhigend», dass Pompeo Linick von dem Posten entfernt sehen wollte, bevor dieser seine Arbeit abgeschlossen hatte. (nim/SDA)