Unterseekabel beschädigt
Finnland setzt verdächtiges Schiff fest

Ein beschädigtes Unterseekabel zwischen Finnland und Estland sorgt für Aufregung. Die finnische Küstenwache hat ein verdächtiges Schiff festgesetzt, dessen Ankerkette den Schaden verursacht haben könnte. Ermittlungen wegen schwerer Sachbeschädigung laufen.
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ARCHIV - Der finnische Präsident Alexander Stubb spricht bei einer Pressekonferenz mit der Präsidentin des Kosovo, Sadriu, im Präsidentenpalast. Foto: Emmi Korhonen/Lehtikuva/dpa
Foto: EMMI KORHONEN

Darum gehts

  • Finnische Küstenwache setzte verdächtiges Schiff nach Kabelschaden in der Ostsee fest
  • Schiff «Fitburg» soll Kabel zwischen Helsinki und Tallinn beschädigt haben
  • Ähnlicher Vorfall am 25. Dezember 2024 mit Tanker «Eagle S»
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Nach der Beschädigung eines Untersee-Kommunikationskabels in der Ostsee hat die finnische Küstenwache ein verdächtiges Schiff festgesetzt. 

Wie die Polizei in Finnland mitteilte, meldete der Telekommunikationsanbieter Elisa am frühen Morgen einen Schaden in einem Kabel, das die finnische Hauptstadt Helsinki mit Estlands Hauptstadt Tallinn verbindet. Estlands zuständige Ministerin Liisa Pakosta teilte mit, die Schäden hätten keine Auswirkungen für die Datenverbindungen im Land, da sie durch andere Kabel gesichert seien. 

Die Polizei ermittle nun wegen schwerer Sachbeschädigung, versuchter schwerer Sachbeschädigung sowie der schweren Störung des Telekommunikationsverkehrs. 

Kein Schiff der russischen Schattenflotte

Um welches Schiff es sich genau handelte, teilten die Behörden zunächst nicht mit. Der finnischen Zeitung «Helsingin Sanomat» zufolge soll es ein Frachter namens «Fitburg» sein, der vom russischen St. Petersburg aufgebrochen war mit dem Ziel Haifa in Israel. Estlands Regierungschef Kristen Michal sagte dem Sender ERR zufolge, es handle sich ersten Erkenntnissen nach nicht um ein Schiff der russischen Schattenflotte.

Finnlands Präsident Alexander Stubb teilte im Kurznachrichtendienst X mit, finnische Behörden hätten ein Schiff durchsucht, das im Verdacht stehe, einen Kabelschaden im finnischen Meerbusen verursacht zu haben. Die Situation werde in enger Abstimmung mit der Regierung beobachtet. «Finnland ist auf Sicherheitsherausforderungen verschiedener Art vorbereitet und wir werden entsprechend reagieren», so Stubb.

Ähnlicher Vorfall vergangenes Jahr

Der Vorfall erinnert an ähnliche Ereignisse vor gut einem Jahr. Am ersten Weihnachtsfeiertag 2024 waren Schäden an dem zwischen Finnland und Estland verlaufenden unterseeischen Stromkabel Estlink 2 und mehreren Kommunikationskabeln aufgetreten. Die finnischen Behörden gehen davon aus, dass die Schäden von der Ankerkette des Tankers «Eagle S» verursacht wurden, der der russischen Schattenflotte zugerechnet wird.

Gegen den Kapitän und zwei weitere Besatzungsmitglieder wurde inzwischen Anklage erhoben. Unter Russlands Schattenflotte werden Tanker und andere Frachtschiffe verstanden, die Russland benutzt, um Sanktionen zu umgehen, die dem Land infolge seines Angriffskriegs gegen die Ukraine auferlegt wurden.

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