Riesenfrachter verliert 270 Container!
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Passanten sammeln Treibgut ein:Riesenfrachter verliert 270 Container!

Unglück in der Nordsee
Sturm fegt fast 300 Container von Frachter

Auf der Nordsee wehen derart heftige Winde, dass ein Frachtschiff Hunderte Container – unter anderem auch mit Gefahrengut – verloren hat.
Publiziert: 02.01.2019 um 18:51 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2019 um 20:21 Uhr
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Der Frachter am Mittwoch nahe der deutschen Nordsee-Insel Borkum. Er ist mit über 394 Metern Länge eines der grössten Containerschiffe der Welt.
Foto: Keystone/AP

Im Sturm hat ein Frachter auf dem Weg vom belgischen Antwerpen nach dem deutschen Bremerhaven bis zu 270 Container in der Nordsee verloren. Mindestens einer enthalte Gefahrgut, sagte ein Sprecher des Cuxhavener Havariekommandos am Mittwoch.

Bei dem Gefahrgut handle es sich um Dibenzoylperoxid, das in der Kunststoffproduktion eingesetzt werde. Die Wasserschutzpolizei Wilhelmshaven ermittelt die Unfallursache des Vorfalls vom Dienstag.

Gewaltige Bergungsaktion

Der Frachter ist mit über 394 Metern Länge eines der grössten Containerschiffe der Welt. Er kann mehr als 19'000 Standardcontainer laden. Das Cuxhavener Havariekommando suchte nordwestlich von Borkum mit einem Ölüberwachungsflugzeug nach treibender Ladung. Auch ein Helikopter der Bundespolizei wurde eingesetzt. Zudem fuhren ein Mehrzweckschiff und ein Tonnenleger aus.

Insgesamt wurden zunächst sechs Container in deutschen Gewässern gesichtet. Zusammen mit der Reederei wollte das Havariekommando einen Bergungsplan erarbeiten. Der betroffene Bereich sollte für die Schifffahrt gesichert werden.

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An den Inseln Vlieland, Terschelling und Ameland wurden nach Angaben der niederländischen Küstenwache 21 Container angespült. Die Strände sind nach Augenzeugenberichten übersät von Objekten wie Spielzeug, Glühbirnen, Kleidung oder Möbelstücken.

Menschen hamstern angespülte Waren

Der Bürgermeister von Terschelling, Bert Wassink, sagte dem niederländischen Radio, das Aufräumen werde Tage dauern. «Das haben wir noch nie mitgemacht. Es geschieht häufiger, dass Container ins Wasser geraten, aber noch nie zuvor so viele», sagte er. Wassink äusserte sich besorgt über die grossen Mengen an Plastik, die im Wasser trieben und in die Dünen gelangen könnten.

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Auf Twitter präsentieren «Strandräuber» ihre Beute: Sandalen, TV-Geräte, Puppen. Angespülte Waren mitzunehmen, ist in den Niederlanden nicht strafbar. Nur geschlossene Container dürfen nicht geöffnet werden. Die Küstenwache mahnte auf Twitter zur Vorsicht, da die Container mit dem giftigen Peroxid auf niederländischen Gebiet noch nicht lokalisiert seien. (SDA)

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