Ein Taucher hat den Aufenthalt im Maul eines Wals vor der Küste Südafrikas überlebt. Der 51-jährige Rainer Schimpf aus Deutschland war beim Filmen eines Sardinenschwarmes, als er in den Mund eines Wals geriet.
Er schildert den Vorfall, der sich Ende Februar vor Küste des südafrikanischen Orts Port Elizabeth ereignete, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP: «Ich fühlte etwas Druck um die Hüfte und wusste sofort, was passierte.» Der Wal habe ihn aus Versehen zusammen mit seiner Hauptmahlzeit, den Sardinen verschluckt, sagte der Spezialist in Sachen Sardinenwanderung.
Frau beobachtete das Drama
Seine Erfahrung im Maul des Wals sei eine Sache von Sekunden gewesen, nicht vergleichbar mit den drei Tagen, welche Jona in der biblischen Erzählung im Magen eines Wales verbrachte.
«Der Wal realisierte den Fehler und öffnete sein Maul, um mich freizulassen. Es fühlte sich an, als würde ich zusammen mit Tonnen von Wasser herausgespült», sagte der Deutsche. Ausgewachsene Brydewale können bis zu 30 Tonnen schwer werden und ernähren sich von Plankton und Fisch.
Die Frau von Schimpf beobachtete die Szene zusammen mit einem Fotografen von einem Boot aus, von dem aus sie die berühmte Sardinenwanderung beobachteten. Die Sardinen locken Wale und Haie an, die sich von den Fischen ernähren.
Keine Verletzungen
Als Schimpf die Wasseroberfläche wieder erreichte, atmete er tief durch und schwamm zu seiner Gruppe von Schnorchlern zurück, die das Drama gar nicht mitbekommen hatten. «Wir schwammen zurück zum Schiff, kletterten über die Reling und prüften, ob ich und die Kamera noch ganz waren. Es gab keine gebrochenen Knochen und keine geprellten Rippen, also war alles in Ordnung.»
Beflügelt vom Adrenalin sprang er zurück ins Wasser. «Dieses Mal, um Haie zu beobachten», ergänzte der Taucher mit einem Lächeln. (nim/SDA)