Normalerweise sind es die Bewohner und nicht die Häuser, die von einem Ort zum nächsten ziehen. Nicht so die 139-jährige viktorianische Villa eines amerikanischen Maklers namens Tim Brown.
Am Sonntag wurden Schaulustige in San Francisco Zeugen, wie das besagte Haus mit gut 1,5 Stundenkilometern von der Franklin in die Fulton Street transportiert wurde.
400'000 Dollar Umsiedlungs-Kosten
Vor einigen Jahren erfuhr der Hausbesitzer, dass seine geliebte mintgrüne Villa einem mehrstöckigen Apartmenthaus weichen muss. Um den Abriss seines viktorianischen Gebäudes zu verhindern, entschied er sich für einen aussergewöhnlichen Umzug.
Dieser gestaltete sich für den Eigentümer nicht nur sehr aufwendig, sondern auch sündhaft teuer: 400'000 Dollar musste er dafür hinblättern. Um das Gebäude mit seinen sechs Zimmern und drei Bädern transportieren zu dürfen, hat er die Zustimmung von 15 Behörden gebraucht.
Damit das 24 Meter lange Haus durch die Strassen fahren konnte, mussten Parkuhren, Ampeln und Verkehrsschilder abmontiert werden, berichtet «ABC». Sogar Bäume wurden beschnitten und Stromleitungen abgeklemmt.
Schwieriger Transport
Es sei nicht das erste Mal, dass er ein Haus umsiedelt, sagt der zuständige Transporteur, Phil Joy, zu «San Francisco Chronicle». Jeder Umzug sei jedoch speziell anders, dieser habe sich aufgrund der Grösse des Hauses besonders schwierig gestaltet.
Trotzdem habe sich der Umzug gelohnt, sagt Joy weiter. Das Holz, aus dem das historische Haus gebaut sei, bekomme man heute nicht mehr. Das architektonische Flair der Küstenstadt San Francisco zeichne sich besonders durch die im 19. Jahrhundert gebauten viktorianischen Häuser im spanischen Kolonialstil aus, schreibt der «Spiegel». Diese Häuser zählten genauso wie die Golden Gate Bridge zu den Touristenattraktionen der kalifornischen Stadt. (une)