Sieben Jahre lang sass Alina Kabajewa für Putins Vereintes Russland im Parlament. Gestern Montag hatte die 31-Jährige überraschend die Niederlegung ihres Mandats angekündigt. Nun ist auch klar weshalb.
Kabajewa wird neue Chefin der National Media Group (NMG), einer Kreml-treuen Mediengruppe. Dies verkündete das Unternehmen heute Dienstag. Kabajewa habe das Angebot der Eigentümer akzeptiert, teilte eine NMG-Sprecherin mit.
Beide streiten Verhältnis ab
Die schöne Russin kann auf eine erfolgreiche Karriere als Turnerin zurückblicken. Bei den Olympischen Spielen 2004 hatte sie eine Goldmedaille in Rhythmischer Sportgymnastik gewonnen. Drei Jahre später beendete sie ihre Karriere und wurde in die Staatsduma gewählt.
2008 berichtete die Zeitung «Moskowski Korrespondent» über eine angebliche Affäre Putins und Kabajewas, die von beiden Seiten empört zurückgewiesen wurde. Die Zeitung wurde kurz darauf eingestellt. Die Gerüchte verstummten indes nie vollständig und erhielten neue Nahrung, als sich Putin und seine langjährige Frau Ludmilla vergangenes Jahr scheiden liessen.
Umstrittener Arbeitgeber
Kabajewas Eignung für den Karrieresprung springt nicht für alle russischen Medien ins Auge. Sie hat zwei Hochschulabschlüsse in Sportmanagement und moderierte eine Fernsehtalkshow. «Andere Erfahrungen im Mediengeschäft hat sie nicht», stellte die Wirtschaftszeitung «Wedomosti» fest.
Auch ihr neuer Arbeitgeber ist alles andere als unumstritten. Die NMG entstand 2008 unter anderem aus einer Holding des Geschäftsmannes Juri Kowaltschuk, dem Vorsitzenden der Bank Rossija. Die Bank gehörte zu den ersten, die die EU wegen der Ukraine-Krise mit Sanktionen belegte, Kowaltschuk selbst erhielt ein Einreiseverbot. (SDA/vsc)