Sie verderben jedem badefreudigen Touristen die Freude am kristallblauen Wasser: Quallen. Experten warnen nun vor den teils giftigen Meerestieren. Besonders an den Küsten von Spanien sollen sie diesen Sommer häufig anzutreffen sein.
«Nach meinen 18 Jahren Quallen-Forschung, können wir mit Gewissheit sagen: Es werden jedes Jahr mehr», sagt Professor Josep Maria Gili vom Marineinstitut von Barcelona, zu «The Local».
Quallen-Vermehrung wegen menschlichem Einfluss
Die Hauptursache sei der Einfluss des Menschen auf die Ozeane. «Überfischung, Verschmutzung und Klimaveränderung haben dazu geführt, dass die Quallen-Population sich in allen Ozeanen multipliziert hat», sagt Gili.
Vor allem die Überfischung sei ein Problem – denn so würde sich die Anzahl natürlicher Feinde verringern. «Wenn es weniger Feinde und Nahrungs-Konkurrenz gibt, erhöht sich automatisch die Anzahl Quallen.» Aber auch die höheren Temperaturen und der Mangel an Regen seien Gründe für die Quallen-Invasion.
Sie bleiben drei bis 15 Tage an einem Ort
Gili weist aber darauf hin, dass Quallen meist nur wenige Tage an einem Ort bleiben. Die Dauer des Aufenthalts liege zwischen drei bis 15 Tagen. Grundsätzlich würden die Tiere Schwimmer nicht stechen – nur wenn man in Kontakt mit den Tentakeln kommt, kann dies teils sehr schmerzhaft werden.
Kommt es zu einem solchen unerfreulichen Zusammentreffen empfiehlt der Biologe eine Reinigung mit Salzwasser und unmittelbare Kühlung. Auch Essig oder Backpulver in Wasser aufgelöst, seien gute Hausmittel.
Urin-Behandlung macht keinen Sinn
Hingegen sei das Urinieren auf die Wunde sinnlos. «Das hilft vielleicht bei Fisch-Bissen, aber nie bei einer Verletzung durch eine Qualle.»