Seit 2014, dem Jahr, als Russland die Krim für sich beanspruchte, diente Olga S. (†48) in der ukrainischen Armee. Als sie vom Einmarsch der russischen Truppen hörte, zögerte sie keine Sekunde, und zog an die Front. Selbst als ein Grossteil ihrer Einheit getötet wurde, blieb sie in der umkämpften Stadt Donzek im Süden des Landes.
Doch dann wurde auch die 48-Jährige getroffen und tödlich verletzt. Olga S. hinterlässt insgesamt zwölf Kinder. Sechs davon sind ihre eigenen, und sechs weitere hat die Ukrainerin aus einem Waisenhaus adoptiert.
Nach Angaben ihrer Familie wurde sie durch einen Schuss in den Bauch getötet. Ihre Leiche konnte allerdings noch nicht geborgen werden, da die Kämpfe im Gebiet nach wie vor anhalten. Dass Olga bislang nicht beerdigt werden konnte, belastet die Familie sehr.
«Wir haben Fotos vom Ort des Todes, aber wegen der schweren Kämpfe können wir meine Mutter noch immer nicht beerdigen», sagt ihre Tochter Julia zur britischen Zeitung «The Sun».
«Sie ist eine Nationalheldin»
Das zwölffache Mami war für ihre Fürsorge bekannt. Nicht nur innerhalb der Familie. In der ukrainischen Armee kümmerte sie sich als Sanitäterin um die verletzten Soldaten und rettete so etliche Menschenleben. Nach Bekanntwerden ihres Todes erhielt die tapfere Ukrainerin mehrere Auszeichnungen und Ehrungen.
Auch die ukrainische Regierung ehrte die 48-Jährige. Anton Geraschtschenko, ein Berater des ukrainischen Innenministeriums, erklärte gegenüber der «Sun»: «Selbst als sie glaubte, dass ihr Regiment nicht überleben würde, betonte sie ihren Willen, das Land bis zum Ende zu schützen. Sie ist eine Nationalheldin. Für mich ist sie eine Heldin.» (obf)