Ein Mann, ganz in Schwarz gekleidet, betritt das Café «Comptoir Voltaire». Ein Auto hat ihn abgesetzt, er ist auffällig blass. In der Mitte des Lokals bleibt er stehen, hebt die Hand zum Gesicht wie zum Gebet - und explodiert.
Schockierendes Material zeigte das französische Fernsehen: Erstmals Bilder aus der Überwachungskamera im Lokal, in dem sich Paris-Attentäter Brahim Abdeslam (31) am 13. November 2015 gegen 21.40 Uhr selbst in die Luft sprengte.
Die Sprengkörper trug er an einem Gürtel um seine Hüften, er blieb neben einem leeren Tisch in der Mitte des Cafés stehen. Unklar ist, ob er die Bombe selbst auslöste oder ob sie per Funk ferngezündet wurde.
Die Bilder zeigen einen grellen Lichtblitz und die Explosionswolke, als der Terrorist auseinandergerissen wird. Das Wunder: Mehrere Gäste werden zwar verletzt, aber alle nur leicht. 130 Menschen sterben draussen bei den anderen Attacken.
Abdeslam, wie seine Familie aus Algerien stammend, hatte die französische Staatsbürgerschaft und war in Brüssel aufgewachsen. Sein Bruder Salah (26) ist ebenfalls einer der Terroristen, überlebte aber.
Sein Sprengstoffgürtel war nicht explodiert. Er wurde letzten Monat in Brüssel verhaftet, als Komplizen die dortigen Terror-Anschläge mit 32 Toten begangen hatten. Er soll demnächst nach Paris überstellt werden.
Was von Brahim Abdeslam, dem Attentäter aus dem Café, nach der Explosion übrig geblieben ist, wurde in einen Sarg gelegt und im Brüsseler Stadtteil Schaerbeek beigesetzt. Letzte Ruhe für einen, der anderen keinen Frieden gönnen wollte.