Stehen die mysteriösen Paketbomben-Attacken auf Lebensmittelhersteller in Deutschland kurz vor der Aufklärung? Ein Verdächtiger befindet sich bereits in Haft. Es handelt sich um einen 66-jährigen Rentner. Das Motiv liegt jedoch komplett im Dunkeln.
Inzwischen steht fest, dass der Täter die Bomben-Pakete am 15. Februar in der Postannahmestelle in der Rosengasse 5 in Ulm aufgab. «Die Videoüberwachungsanlage zeichnete diesen Vorgang auf», schreibt das Landeskriminalamt Baden-Württemberg in einer Mitteilung – und veröffentlichte die entsprechenden Aufnahmen.
Verdächtiger trug auffälligen Schal
Die Ermittler hoffen, dank Mithilfe der Bevölkerung weitere Hinweise über den Täter zu erhalten. Hilfreich könnte dabei insbesondere der auffällige Schal sein, den der Mann auf den Überwachungsaufnahmen um den Hals gewickelt hat. Das Kleidungsstück ist beige oder weiss und hat eine schwarze Musterung.
Das Gesicht des Mannes ist hinter einer Corona-Maske versteckt. Zudem trägt er ein schwarzes Käppi und Brille. Die Polizei will wissen, wer den Mann am 15. Februar im Stadtgebiet Ulm/Neu-Ulm gesehen hat. War der Verdächtige zu Fuss, mit dem Velo, einem sonstigen Fahrzeug oder öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs? War er mit anderen Personen zusammen?
Vier Verletzte
Um möglichst viele Informationen einsammeln zu können, hat die zuständige Sonderkommission extra eine Hotline eingerichtet, die rund um die Uhr Hinweise entgegennimmt.
Der erste Anschlag passierte am vergangenen Dienstag beim Capri-Sonne-Hersteller Wild in Eppelheim. Als ein Mitarbeiter in der Warenannahme ein Paket entgegennahm, explodierte es plötzlich. Der Mitarbeiter erlitt ein Knalltrauma. Er konnte das Spital jedoch noch am selben Tag wieder verlassen.
Am folgenden Tag traf es das Verwaltungsgebäude des Discounters Lidl in Neckarsulm. Dieses Mal war es ein Brief, der beim Öffnen in die Luft flog. Drei Mitarbeiter wurden verletzt.
Die dritte Bombe war für Babynahrungsproduzent Hipp bestimmt. Eine Explosion konnte in diesem Fall verhindert werden. (noo)