Wenige Tage nach seinem Freispruch im US-Senat rechnet der ehemalige US-Präsident Donald Trump (74) mit seinem Ex-Verbündeten, dem Top-Republikaner Mitch McConnell (78), ab. In einem langen Statement rief Trump am Dienstag republikanische Senatoren dazu auf, sich von McConnell als führendem Republikaner in der mächtigen Parlamentskammer abzuwenden.
«Die Republikanische Partei kann mit politischen ‹Anführern› wie Senator Mitch McConnell an der Spitze nie wieder respektiert werden oder stark sein», ätzt Trump.
«Er wird niemals tun, was getan werden muss»
«Wenn die republikanischen Senatoren an ihm festhalten, werden sie nicht wieder gewinnen. Er wird niemals tun, was getan werden muss oder was für unser Land richtig ist.» Und dann beschimpft Trump McConnell als «mürrischen, übellaunigen und ernsten politischen Nichtsnutz».
Die Erstürmung des US-Kapitols durch Trump-Anhänger am 6. Januar hatte zum Bruch zwischen den beiden Republikanern geführt. McConnell gab Trump eine Mitschuld am Angriff auf den Kongress.
McConnell stimmte bei Impeachment für Trump
Am Samstag sagte er, dass Trump «praktisch und moralisch» dafür verantwortlich sei. Im Amtsenthebungsverfahren, mit dem die Demokraten den ehemaligen Präsidenten wegen Anstiftung zum Aufruhr zur Verantwortung ziehen wollten, stimmte McConnell jedoch schlussendlich gegen eine Verurteilung Trumps.
McConnell und andere Republikaner hielten das Verfahren für verfassungswidrig, da es sich gegen einen Ex-Präsidenten richtete.
140'000 Republikaner flüchten aus der Partei
Während Trump immer wieder sagt, er wolle seine Bewegung fortführen, zeigt eine Analyse der «New York Times», dass bereits rund 140'000 Republikaner die Partei seit Januar verlassen haben.
Laut Wahlexperten seien das jene Republikaner, die die Flucht aus der Partei ergriffen, als sie die Ereignisse um die Präsidentschaftswahl und die Kapitol-Stürmung sahen. (euc/SDA)