«Ohne vorherige Warnung durch die Universität oder Zeit für die Vorbereitung eines angemessenen Einsatzes ist die Auflösung einer Versammlung von etwa 25'000 Menschen eine fast unmögliche Aufgabe», teilte die Polizei am späten Samstag in Madrid mit. Die Uniformierten waren machtlos gegen den «Botellon aller Botellones», wie das Fest auf sozialen Medien auch genannt wurde. In Spanien sind solche Alkohol-Partys als «Botellones» bekannt.
Auf im Internet veröffentlichten Fotos waren zahlreiche Feiernde zu sehen, die ausgelassen auf Freiflächen zwischen Universitätsgebäuden in Madrids Stadtteil Ciudad Universitaria tanzten und Alkohol tranken. Die meisten trugen dabei keine Maske. Nach den vielen Covid-Entbehrungen wurde mächtig Dampf abgelassen. Da die Polizei die Party nicht auflösen konnte, blieben die Beamten vor Ort, um einen ruhigen Ablauf sicherzustellen.
«Ekelhaft», kommentierte der spanische Journalist Euprepio Padula dazu auf Twitter - mit einem Video des wilden Treibens. «25'000 Menschen, die einen riesigen Botellon machen. Es ist beschämend.» Botellones seien seit vielen Jahren verboten. Jetzt seien sie wie normal, selbst in Zeiten von Corona. «Ich will diese Entgleisungen nicht», so Padula.
Auch Barcelona ausser Rand und Band
In Barcelona fand ebenfalls eine Botellones-Party im Freien mit viel Alkohol statt. Rund 8000 junge Menschen versammelten sich auf dem Campus der Autonomen Universität, wie der Rektor der Hochschule dem Radionsender RAC 1 sagte.
Spanien hat inzwischen zwar viele Corona-Massnahmen aufgehoben, die Menschen müssen im Freien jedoch weiterhin Masken tragen, wenn sie keinen Abstand von 1,5 Metern einhalten können. Grosse Versammlungen sind verboten.
Die Zahl der Neuinfektionen geht derzeit zurück, die Inzidenz liegt bei 91 Fällen pro 100'000 Einwohnern. Die Impfkampagne ist zudem weit fortgeschritten - mehr als 75 Prozent der Spanier sind vollständig geimpft. (SDA/kes)