Trotz scharfer Kritik
Südafrika erlaubt Export von Löwenskeletten

Südafrika hat - trotz scharfer Kritik von Tierschützern - den Export von bis zu 800 Löwenskeletten erlaubt. Der internationale Handel von einzelnen Knochen hingegen sei nicht zulässig.
Publiziert: 29.06.2017 um 04:36 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 01:45 Uhr
Zieht die Kritik von Tierschützern auf sich: Südafrika erlaubt den Export von bis zu 800 Löwenskeletten.
Foto: KEYSTONE/AP/KEVIN ANDERSON

Die Erlaubnis bezieht sich demnach auch nur auf Skelette, die von in Gefangenschaft aufgewachsenen Löwen stammen. Das teilte das Umweltministerium mit. Damit soll sichergestellt werden, dass Wilderer nicht verstärkt in freier Wildbahn lebende Tiere töten.

Artenschützer fürchten jedoch um die bereits stark dezimierten Löwenbestände in Afrika. Die neue Regelung drohe, «der Wilderei von Löwen Tür und Tor zu öffnen», erklärte Daniela Freyer von Pro Wildlife. «Immer wieder werden in Nationalparks und Gehegen gewilderte Löwen ohne Knochen oder mit fehlenden Körperteilen aufgefunden». Die Regel, dass nur mit Skeletten von Löwen aus Zuchtfarmen gehandelt werden darf, ist Pro Wildlife zufolge kaum zu kontrollieren. «Es steht zu befürchten, dass Knochen gewilderter Tiere in den lukrativen Handel eingeschmuggelt werden», hiess es.

Löwenknochen werden unter anderem in der traditionellen asiatischen Medizin als Ersatz für verbotene Tigerknochen eingesetzt. Südafrikas Umweltministerium vertritt die Ansicht, dass ein weiteres Verbot des Handels mit Skeletten von Zuchttieren zu mehr Wilderei führen würde.

Die Zahl afrikanischer Löwen ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten um etwa 40 Prozent auf schätzungsweise 20'000 Tiere zurückgegangen. Zahlreiche Farmen in Südafrika züchten Löwen, oft nur um sie später von vermögenden Jägern erlegen zu lassen. (SDA)

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