Leblos lag sie auf dem Rücksitz eines Taxis, als Polizisten Anni Dewani am 14. November 2010 im südafrikanischen Gugulethu fanden. Ein Schuss in den Hals aus 25 Zentimetern Entfernung hatte sie getötet (Blick.ch berichtete).
Schnell viel der Verdacht auf den frisch angetrauten Shrien Dewani. Noch in den Flitterwochen soll Annis Ehemann den Mord in Auftrag gegeben haben. Jetzt wurde der Brite mit indischen Wurzeln freigesprochen. Die Anklage habe nicht genügend Beweise gefunden, erklärten die Richter in Kapstadt.
1300 Franken für den Tod der Frau
Das Urteil überrascht und ist für die Familie der Getöteten ein Hohn. Hatten doch mehrere Zeugen den Millionär schwer belastet.
Shrien hätte ihm 15000 Rand (rund 1300 Franken) angeboten, wenn er seine Frau umbringen würde, sagte ein Taxifahrer vor Gericht. Die zwei Entführer von Anni bekräftigten, den Mord im Auftrag des Ehemanns verübt zu haben – sie wurden bereits verurteilt.
Shrien hatte ein Interesse an Männern
Er habe kurz vor der Hochzeit aus den Eheplänen herauskommen wollen, sagte ein Freund des Angeklagten laut britischen Medien. Und ein SM-Stricher erzählte von Sex-Abenteuern und Drogen-Eskapaden mit Shrien – ebenfalls kurz vor der Vermählung.
Trotzdem liess das Gericht Shrien heute mangels Beweisen gehen. «Die Justiz ist gescheitert», sagt Ami Denborg, Annis Schwester. Sie spricht für die ganze Familie: «Wir kamen, um die Wahrheit zu erfahren, suchten Antworten und wurden jetzt mit so vielen unbeantworteten Fragen zurückgelassen. Es ist ein sehr trauriger Tag.» (mad)