Tragödie in Italien
Mutter und zwei Kinder (†1 und †5) von Dach erschlagen

Eine Mutter und ihre zwei Kinder (†1 und †5) werden in Albizzate (I) von Dachteilen erschlagen. Ein weiterer Sohn (9) überlebt – und muss zusehen, wie sein Mami und seine Geschwister sterben.
Publiziert: 25.06.2020 um 20:20 Uhr
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Die Mutter und ihre zwei Kinder werden in Albizzate (I) von Dachteilen erschlagen.
Foto: DUKAS

Tragödie in der italienischen Gemeinde Albizzate. Fouzia Hanach (†38) und ihre zwei Kinder Soulaymane (†5) und Yaoucut (†15 Monate) sterben. Ihr drittes Kind (9) muss dabei zusehen. Sein Mami und seine Geschwister wurden unter dem Dachgesims eines Hauses begraben. Der Neunjährige blieb unverletzt – weil er einige Meter hinter seinem Mami lief.

Ersthelfer gruben im Schutt nach der Mutter und den Kindern. Die 38-Jährige und der Fünfjährige sind sofort tot. Lokale Medien berichten, dass eine knapp 100 Meter lange Betonplatte auf die beiden hinabstürzte. Die 15 Monate alte Tochter wurde ins Spital eingeliefert, wo sie kurz darauf starb.

Vater sagt, es sah aus wie ein «Schlachthof»

«Als ich ankam, sah es aus wie ein Schlachthof. Hubschrauber, Krankenwagen, Polizisten», sagt Noureddine Hanach, der Vater der Kinder zu «Rai-Radio1». Und weiter: «Ich habe mich verzweifelt auf den Boden gelegt, was sollte ich sonst tun?» Der Verlust seiner Frau und seiner beiden Kinder ist erschütternd.

«Meine Frau und zwei meiner Kinder zu verlieren ist ein Schlag. Ich fühle mich schrecklich», sagt er. Die Familie stammt aus Marokko. Sein 9-jähriger Sohn, der den Tod der Mutter und seiner Geschwister mitansehen musste, «ist wohlauf, und jetzt im Haus eines Freundes.»

Staatsanwaltschaft ermittelt

Der Vater der Kinder befand sich bei der Arbeit in einer nahe gelegenen Stadt, als das Drama passiert. Doch wer hat Schuld am Tod seiner Familie? Die Staatsanwaltschaft von Busto Arsizio hat eine Untersuchung wegen Mordes und Totschlags gegen unbekannt eingeleitet. Um zu rekonstruieren, was geschehen ist, werden Strukturanalysen am Gebäude durchgeführt. Es soll auch geklärt werden, ob jemand wegen Baumängeln verantwortlich gemacht werden kann.

Nach ersten Erkenntnissen handelt es sich bei dem Haus, dessen Gesims Kinder und Mutter begrub, um ein ehemaliges Lagerhaus. Dieses wurde in ein kleines «Einkaufszentrum» umgewandelt. Im teilweise eingestürzten Haus befanden sich eine Pizzeria und andere Geschäfte. (euc)


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