Er liebte Cartoons und Kinderreime und trommelte gerne auf seinem Spielzeug-Schlagzeug. Doch jetzt herrscht Stille in der Wohnung von Bronsons (†2) Mutter Sarah Piesse (43). Ihr Sohn ist tot.
«Wir müssen uns auf Sozialarbeiter verlassen können, um die Sicherheit unserer Kinder zu gewährleisten», sagt Piesse nach dem Tod ihres Kindes zur britischen Boulevardzeitung «Sun». Sie erhebt schwere Vorwürfe gegen die Sozialdienste im englischen Skegness.
Bronson und sein Vater Kenneth B.* (†60) waren nach dem zweiten Weihnachtstag wie vom Erdboden verschwunden. Hatten sie am «Boxing Day» noch freundlich den Nachbarn zugewinkt, gab es wenige Tage darauf kein Lebenszeichen mehr.
Mittlerweile ist klar: Kenneth B. erlitt, kurz nachdem Bub und Vater zuletzt gesehen wurden, einen Herzinfarkt. Tagelang sass der kleine Bronson ohne Essen und Wasser allein in der dunklen Wohnung seines Vaters, bis er schliesslich an Dehydrierung und Hunger starb.
Nach den Feiertagen, am 2. Januar, besuchte eine Sozialarbeiterin die Wohnung von Kenneth B. Die Türe blieb zu. Nachdem auch bei einem zweiten Besuch am 4. Januar keine Reaktion zu vernehmen war, verständigte die Sozialarbeiterin die Polizei.
Kenneth B. soll schwer krank gewesen sein
Doch erst fünf Tage später wurde die Wohnung geöffnet und die Leichen von Bronson und Kenneth entdeckt. Die Sozialarbeiterin hatte sich beim Vermieter einen Schlüssel besorgt und die grausige Entdeckung gemacht. Der Bub lag zusammengerollt auf den Beinen seines Vaters. Die Einsatzkräfte konnten nur noch den Tod der beiden feststellen. Einzige Überlebende der Feiertagstragödie: die abgemagerte Boxerhündin Skylar.
Von der «Sun» auf das Drama angesprochen, kämpft Bronsons Mutter mit den Tränen. «Wenn die Sozialdienste ihre Arbeit getan hätten, wäre Bronson noch am Leben. Sie haben nichts getan», klagt sie an. Die Obduktionsergebnisse hätten ergeben, dass ihr Ex-Mann frühestens am 29. Dezember gestorben sei. «Das heisst, wenn die Sozialarbeiterin am 2. Januar darauf gedrängt hätte, hereinzukommen, als sie keine Antwort erhielt, wäre Bronson noch am Leben gewesen», ist sie überzeugt.
Bronsons Mutter Sarah sieht ihren Sohn zum letzten Mal lebend.
Zweiter WeihnachtsfeiertagKenneth und Bronson winken einem Nachbarn zu.
27. DezemberKenneth schreibt einer Nachbarin eine Nachricht und bedankt sich für ihre Fürsorge. Eine Sozialarbeiterin versucht, mit Kenneth Kontakt aufzunehmen. Sie will einen Routinebesuch für den 2. Januar vereinbaren.
29. DezemberDas früheste Datum, an dem Kenneth gestorben sein könnte.
2. JanuarDie Sozialarbeiterin schaut bei Kenneth vorbei. Sie erhält keine Antwort. Anschliessend informiert sie die Polizei.
4. JanuarDie Sozialarbeiterin fährt erneut zur Wohnung von Kenneth. Wieder kein Lebenszeichen.
9. JanuarDie Sozialarbeiterin besorgt sich beim Vermieter einen Schlüssel. In der Wohnung findet sie die beiden Leichen.
16. JanuarErste Obduktionsergebnisse liegen vor. Kenneth starb an einem Herzinfarkt und Bronson an Dehydrierung und Hunger.
Bronsons Mutter Sarah sieht ihren Sohn zum letzten Mal lebend.
Zweiter WeihnachtsfeiertagKenneth und Bronson winken einem Nachbarn zu.
27. DezemberKenneth schreibt einer Nachbarin eine Nachricht und bedankt sich für ihre Fürsorge. Eine Sozialarbeiterin versucht, mit Kenneth Kontakt aufzunehmen. Sie will einen Routinebesuch für den 2. Januar vereinbaren.
29. DezemberDas früheste Datum, an dem Kenneth gestorben sein könnte.
2. JanuarDie Sozialarbeiterin schaut bei Kenneth vorbei. Sie erhält keine Antwort. Anschliessend informiert sie die Polizei.
4. JanuarDie Sozialarbeiterin fährt erneut zur Wohnung von Kenneth. Wieder kein Lebenszeichen.
9. JanuarDie Sozialarbeiterin besorgt sich beim Vermieter einen Schlüssel. In der Wohnung findet sie die beiden Leichen.
16. JanuarErste Obduktionsergebnisse liegen vor. Kenneth starb an einem Herzinfarkt und Bronson an Dehydrierung und Hunger.
Am 27. Dezember hatte Kenneth einer Anwohnerin noch eine Nachricht geschrieben, in der er sich für die Fürsorge der Nachbarin bedankte. Zeitgleich erhielt Kenneth von Bronsons Sozialarbeiterin eine Nachricht. Diese wollte einen Termin für einen Routinebesuch ausmachen. Der Arbeitslose soll an schwerer Gelbsucht gelitten haben.
Die Behörden haben eine schnelle Überprüfung des Vorfalls angeordnet. «Es bricht mir das Herz. Bronson hat so viel mehr verdient. Er war so ein liebevoller, bezaubernder kleiner Junge», zitiert die «Sun» eine Freundin der Familie. «Die Sozialdienste haben diesen Buben im Stich gelassen.»
*Namen bekannt