Pat Dawson (†73) arbeitete ihr Leben lang als Krankenschwester und war stets gesund und fit. Wegen eines Verdachts auf einen Darmverschluss machte sich die zweifache Mutter vergangenen Herbst jedoch auf den Weg ins Spital nach Blackburn. Ihr Sohn John begleitete sie.
Die Notaufnahme war an jenem Abend überfüllt: Wie «Daily Mail» berichtet, warteten dort mehr als 90 Patienten. Während der Wartezeit brach Dawson auf der Toilette zusammen – dank schnellem Handeln konnte sie jedoch wiederbelebt werden. Sie wurde daraufhin auf ein Zimmer gebracht.
Zweiter Schock für Familie
Kurz darauf hörte ihr Herz ein zweites Mal auf, zu schlagen – woraufhin dem Pflegepersonal ein fataler Fehler unterlief. In ihrer Akte stand der Vermerk «Nicht wiederbeleben». Das Personal leitete somit keine lebensrettenden Massnahmen ein – Pat Dawson starb nur vier Stunden nach ihrer Ankunft im Spital.
Kurze Zeit später folgte der zweite Schock für ihre Familie: Der Vermerk «Nicht wiederbeleben» gehörte gar nicht zur Akte von Pat Dawson, sondern zu einem anderen Patienten (90).
«Der Verband hat alle Lehren aus diesem Fall gezogen»
Der Sohn von Dawson kann nicht glauben, wie es zu so einem Fehler kommen konnte, der seiner Mutter das Leben kostete. «Ich weiss, dass unsere Mutter entsetzt gewesen wäre, wie das System, dem sie ihr Leben geopfert hat, sie im Stich gelassen hat.»
Später zeigte sich: Nicht nur die Akten wurden vertauscht. Auch sonst hatte das Spital versagt. Wichtige Tests wurden zum Beispiel nicht gemacht. Die Krankenschwester hätte nicht sterben müssen.
Der tragische Tod von Dawson führte zu einer Untersuchung und Anpassungen im Spital. So dürfen sich die Pfleger und Pflegerinnen unter anderem um höchstens fünf Patienten gleichzeitig kümmern. «Der Verband hat alle Lehren aus diesem Fall gezogen und bereits Verbesserungen vorgenommen», erklärte Jawad Husain, leitender medizinischer Direktor und stellvertretender Geschäftsführer des Verbands der East Lancashire Hospitals. (zun)