Darum gehts
- Legionella-Bakterien auf Kreta gefährden Urlauber und Einheimische
- In fast 50 Prozent der Wasserproben wurden Legionella-Bakterien nachgewiesen
- Ansteckung erfolgt durch Einatmen kontaminierter Wassertröpfchen, nicht über den Magen
Wer Leitungswasser in der Schweiz trinkt, hat nichts zu befürchten. Anders kann es in den Ferien sein: Häufig ist das Leitungswasser im Ausland von schlechterer Qualität und birgt Risiken. Besonders aufpassen muss man aktuell auf der griechischen Insel Kreta. Das beliebte Ferienziel hat ein Problem mit Legionella-Bakterien.
Laut dem Insider-Blog Kreta Tipp ist das Bakterium in Wasserproben in fast 50 Prozent der Fälle nachgewiesen worden – eine «besorgniserregend» hohe Rate. Die Proben stammen gemäss Bericht vor allem aus Wassersystemen von Hotels und öffentlichen Gebäuden. Somit schweben Einheimische sowie Touristen in Gefahr.
Besonders dramatisch endete der Fall der Britin Donna Jobling: Sie soll sich auf der Insel infiziert haben und musste im Spital von Heraklion ins künstliche Koma versetzt werden. Wie «Daily Mail» berichtet, kämpft sie dort aktuell um ihr Leben. Blick beantwortet die wichtigsten Fragen.
Wie steckt man sich an?
Legionellen kommen in vielen wässrigen wie feuchten Umgebungen vor. Speziell gefällt es den Bakterien in Wassersystemen, die unbewegt bleiben und deren Temperaturen zwischen 25 und 45 Grad liegen. So schreibt es das Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf seiner Website. Solche Umstände bilden sich in Wasserleitungen, Duschköpfen, Kühlungsanlagen oder Whirlpools. Tatsächlich erfolgt keine Ansteckung über den Magen, sondern mehrheitlich über das Einatmen von kontaminierten Wassertröpfchen. Unsere Magensäure kann die gefährlichen Bakterien abtöten.
Was löst der Erreger aus?
Legionella-Bakterien lösen in erster Linie Atemwegserkrankungen aus. Dabei gibt es zwei zentrale Krankheitsbilder, die unterschiedlich gefährlich sind. Zum einen droht die schwere Legionärskrankheit. Gemäss BAG kündigt sich diese meist mit Fieber, Husten, Muskel- und Kopfschmerzen sowie Appetitverlust an. Dann folgt häufig eine Lungenentzündung, die tödlich enden kann. Zum anderen kann auch das leichtere Pontiac-Fieber durch Legionellen ausgelöst werden.
Wie wird die Krankheit behandelt?
Die Legionärskrankheit wird grundsätzlich mit Antibiotika behandelt. Beim leichteren Pontiac-Fieber kann man darauf verzichten. Eine selbständige Erholung des Patienten sei üblich, führt das BAG aus. Um die Vermehrung im Vorhinein zu stoppen, muss das Wasser lediglich erhitzt werden. In Sanitäranlagen und Leitungssystemen soll eine Heisswassertemperatur von 55 beziehungsweise 60 Grad möglich sein.