Unbarmherzig schlug er zu. Mit einem Samurai-Schwert tötet Issa Mohammed (31) im Juli 2019 in Stuttgart (D) seinen ehemaligen Mitbewohner Wilhelm L. * (†36) auf offener Strasse – mitten in einer Hochhaussiedlung. Die Tochter von Wilhelm L. muss alles mitansehen.
Jetzt steht der Samurai-Killer vor Gericht. Wegen der Corona-Krise begann der Prozess unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. Mohammed erschien mit Mundschutz. Der Jordanier will sich ohnehin nicht zu der Horror-Tat äussern. Er kündigte an, beim Prozess zu schweigen.
Dutzende Nachbarn beobachteten und filmten die Horror-Tat. Schnell fanden die Filme den Weg ins Internet. In den kurzen Filmen ist zu sehen, wie der Angeklagte mit seinem gerade erst gekauften Samurai-Schwert auf den Deutsch-Kasachen einschlägt. «Mit voller Wucht» habe er unter anderem auch vor den Augen der elfjährigen Tochter des Opfers zugestochen, sagte die Staatsanwältin.
Es kam mehrfach zu Streit
Während die Beweise für die Horror-Tat also eindeutig sind, ist das Motiv nach wie vor unklar: Täter und Opfer teilten sich zuvor eine Wohnung. Vor dem Angriff sollen sich die beiden mehrfach gestritten haben. Was aber genau vorgefallen ist, wieso der Jordanier austickte und zum Schwert griff, ist weiterhin offen.
Issa Mohammed lebt seit 2015 in Deutschland. Offenbar gab er sich bei der Einreise als Syrer aus. In Wahrheit stammt der Samurai-Killer wohl aus Jordanien. Vor der Tat soll Mohammed bereits wegen Diebstahls, Hausfriedensbruchs und Körperverletzung verurteilt worden sein.
Der Mordprozess vor dem Landgericht Stuttgart dürfte mindestens bis Ende Mai dauern. Ein Gutachter soll den Prozess verfolgen und sich ein Bild unter anderem von der Schuldfähigkeit des angeklagten mutmasslichen Mörders machen. (jmh/SDA)
* Name bekannt