Heute Morgen, zwei Tage nach Verschwinden von Flug QZ8501, herrscht Gewissheit. Die indonesische Luftfahrtbehörde bestätigte, Trümmerteile des Airbusses gefunden zu haben, der am Sonntagmorgen (Ortszeit) auf dem Weg von Surabaya in Indonesien nach Singapur vom Radar verschwand.
Die Trümmerteile seien rund 110 Seemeilen südlich von Borneo gefunden worden, teilte die Behörde in einem Communiqué mit. Es handelt sich um Teile einer Notrutsche und einer Flugzeugtür, später wurden im Meer treibende Gepäckstücke entdeckt. Sie befanden sich rund zehn Kilometer von der Stelle entfernt, wo der Radarkontakt mit dem Flugzeug abgebrochen war.
Drei Leichen gefunden
Wenig später stiessen die Suchmannschaften auf die Opfer des Absturzes. Der indonesische TV-Sender «TV One» veröffentlichte Bilder, die im Meer treibende Leichen zeigten. Für die Angehörigen, die die Berichterstattung live mitverfolgten, ein Schock. Einige der Bangenden brachen zusammen und mussten medizinisch betreut werden. Der Fernsehsender entschuldigte sich später für das Ausstrahlen der grausamen Aufnahmen.
Zurückkrebsen musste auch der indonesische Rettungsdienst. War zeitweise von 40 Leichen die Rede, die geborgen werden konnten, korrigierte die Behörde die Zahl im Verlauf des Tages herunter. Nur drei Leichen seien bislang an Bord des Kriegsschiffes «Bung Tomo» gebracht worden. Bei der Übermittlung der Zahl habe es eine Kommunikationspanne gegeben.
Kriegsschiffe auf dem Weg
Indonesiens Präsident Joko Widodo sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. «Mein Mitgefühl gilt den Familien der Passagiere und Besatzungsmitglieder, ich fühle mit ihnen.» Er fügte hinzu: «Höchste Priorität hat die Bergung der Opfer, wir wollen das so schnell wie möglich abschliessen.»
Widodo kündigte für Mittwoch eine massive Suchaktion per Schiff und Helikopter an der Fundstelle der Trümmer an. Drei Kriegsschiffe seien bereits auf dem Weg dorthin. Nach Angaben von Rettungsdienstchef Soelistyo sollten sämtliche geborgenen Trümmerteile und Leichen nach Pangkalan Bun gebracht werden, wo sich der nächstgelegene Flughafen befindet.
Wasser nur 40 bis 50 Meter tief
Neben Trümmerteilen und Leichen suchen die Bergungskräfte gleichzeitig nach den Blackboxen der Maschine, die Aufschluss über die letzten Minuten an Bord geben können. Diese sind so robust gebaut, dass sie Abstürze intakt überstehen und auch im Wasser unversehrt bleiben. Sie zu finden dürfte kein Problem sein, sagte Meeresforscher Erik van Sebille.
«Das Wasser ist dort nur 40 bis 50 Meter tief, da können Taucher eingesetzt werden», sagte er dem Sender BBC. Die Blackboxen sind auch mit Unterwasser-Ortungsbaken ausgestattet. Auf diese Boxen und ihr Material setzen die Ermittler ihre Hoffnungen, denn auch wenn der Absturzort nun gefunden ist – das Rätsel um die Absturz-Ursache ist noch immer ungelöst. (lha/SDA)