Todesflug QZ 8501 - Erste Leichen geborgen
Wut und Trauer auf Java

Ein erster Leichenfund lässt die Hoffnung auf Überlebende von Flug QZ 8501 sterben. Wut und Trauer überkommt die Angehörigen.
Publiziert: 31.12.2014 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:15 Uhr
Von Guido Felder

Sie weinen, sie umarmen sich, einige brechen ohnmächtig zusammen: Ihnen wurde die letzte Hoffnung genommen. Die Angehörigen der Passagiere von Flug QZ 8501 haben soeben erfahren, dass im Meer Leichen und Teile des Flugzeugs gefunden wurden. Der Fundort liegt etwa zehn Kilometer von der Position entfernt, wo die Maschine der Air Asia am Sonntag zuletzt geortet worden war.

Die Besatzung des indonesischen Kriegsschiffs Bung Tomo barg die ersten leblosen Körper aus dem Wasser – zwei Frauen und einen Mann. Ebenso Gepäck der Passagiere sowie Türen und eine Notrutsche der Maschine. Zudem sahen die Bergungsleute auf dem 25 bis 30 Meter tiefen Meeresgrund einen Schatten: Den vermissten Airbus und weitere Leichen?

Der Flughafen Juanda in Surabaya, der zweitgrössten Stadt auf der indonesischen Hauptinsel Java, ist ein Ort der Trauer. Die Gewissheit über das Schicksal ihrer Angehörigen löste bei den Hinterbliebenen die zwei Tage andauernde Anspannung. Die Menschen lassen ihren Gefühlen freien Lauf.

In ihre Trauer mischt sich aber auch Wut. Indonesische TV-Sender zeigten Bilder eines fast nackten, aufgeblähten toten Körpers, der auf dem Meer schaukelte. Einige Hinterbliebene regten sich so über die Bilder auf, dass sie ärztliche Hilfe brauchten.

Tony Fernandes, Besitzer der Billig-Fluglinie Air Asia, teilte mit: «Mein Herz ist voller Mitgefühl für die betroffenen Familien. Meine Worte können nicht ausdrücken, wie leid es mir tut.»

Zwei Tage nach dem Verschwinden von Flug QZ 8501 hat sich erneut ein Zwischenfall mit einer Air-Asia-Maschine ereignet. Auf der philippinischen Insel Panay ist in der Nacht auf gestern ein Flugzeug über die Landebahn hinaus gerollt. Es wurde niemand verletzt.

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