Tod im Ferienlager
14 Kinder ertrinken bei Bootsunglück in Russland

Für mehr als ein Dutzend Kinder endete ein Ferienlager-Ausflug tödlich: Sie ertranken bei einem Bootsunglück im Nordwesten Russlands. Ihre Betreuer wurden festgenommen.
Publiziert: 19.06.2016 um 18:35 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 17:10 Uhr
Rettungskräfte in der Karelia-Region, wo das Unglück geschah.
Foto: Russian Emergency Situations Ministry

Verhängnisvoller Ausflug: Bei einem Unwetter im Nordwesten Russlands sind mindestens 14 Teilnehmer eines Ferienlagers auf einem Bootsausflug ums Leben gekommen. Wladimir Markin von der Ermittlungsbehörde Markin korrigierte eine vorherige Angabe, wonach auch ein Erwachsener unter den Opfern war: Die Opfer seien zwischen 2002 und 2004 geboren.

36 Menschen konnten Berichten zufolge gerettet werden, mindestens ein Mensch galt zunächst als vermisst.

Das Unglück ereignete sich auf dem See Sjamosero in der Teilrepublik Karelien zwischen St. Petersburg und der finnischen Grenze. Der Reisegruppe gehörten laut Agenturberichten 47 Kinder zwischen 12 und 15 Jahren sowie 4 erwachsene Betreuer an. Ein Sturm überraschte die Gruppe bei einem Bootsausflug. Zwei von drei Booten kenterten.

Betreuer festgenommen

Der Zivilschutz schickte mehrere Helikopter zur Unglücksstelle. Mehr als 150 Helfer beteiligten sich an der Bergung der Opfer. Fünf Menschen wurden ins Spital gebracht. Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin sagte der Agentur Interfax zufolge, viele der Opfer stammten aus der Hauptstadt.

Die russischen Behörden schätzen das Bootsunglück als einen der schwersten tödlichen Unfälle mit Kindern seit Jahren ein. «Eine ungeheure Unvorsichtigkeit der Erwachsenen führte zu dieser Tragödie", kommentierte der Kinderrechtsbeauftragte des Kremls, Pawel Astachow, im Kurznachrichtendienst Twitter. Er reiste selbst zum Ort des Geschehens.

Die Ermittlungsbehörde nahm einen der Betreuer des Ferienlagers fest. Sie ermittelt wegen Vernachlässigung der Sicherheitsvorschriften. Die Reisegruppe sei nicht registriert gewesen, hiess es.

Die Agentur Interfax meldete, sowohl Überlebende als auch die geborgenen Toten hätten Rettungswesten getragen. Als mögliche Todesursachen kamen demnach Ertrinken und Unterkühlung infrage. Die Teilrepublik Karelien erklärte diesen Montag zum Trauertag.

Der See Sjamosero ist mit einer Fläche von 266 Quadratkilometern einer der grössten im Süden Kareliens. Mit seinen rund 80 kleinen Inseln ist er ein beliebtes Ausflugsziel. (sda)

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