Tochter war ihnen zu teuer
Eltern stecken 6-Jährige in Babyklappe

Wie können Eltern so grausam sein? Der Vater der kleinen Eliza (6) steckte das Mädchen Ende August in der Babyklappe eines Klosters. Danach wollten er und seine Frau in die Niederlande fliehen.
Publiziert: 06.09.2024 um 18:48 Uhr
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Aktualisiert: 08.09.2024 um 12:00 Uhr
Die kleine Eliza posiert an ihrem 6. Geburtstag in rosa Kleid und Engelsflügeln.
Foto: PRIVAT
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Wie konnten die Eltern das bloss tun? In Polen entdeckten Nonnen des Franziskaner-Klosters in Warschau ein sechsjähriges Mädchen, das völlig eingezwängt in einer Babyklappe lag. Schnell war klar: Die Eltern des Mädchens hatten ihre kleine Tochter einfach ausgesetzt.

Nach ihrem Fund alarmierten die Frauen sofort die Polizei. Sie seien sehr überrascht gewesen, ein so grosses Kind in der Klappe vorzufinden, sagten die Nonnen gegenüber der Polizei. Schliesslich ist die Einrichtung für verstossene Neugeborene gedacht.

Ersten Erkenntnissen zufolge fuhr der Vater mit seiner Tochter Ende August alleine aus der 50 Kilometer entfernten Kleinstadt Nasielsk nach Warschau und brachte die kleine Eliza zur Babyklappe. Er versicherte dem Mädchen, dass er zurückkommen würde – danach machte er sich aus dem Staub und kehrte nie mehr zurück. Die Mutter soll von der Aktion ihres Partners gewusst haben.

Wie das polnische Nachrichtenportal «Fakt» schreibt, setzte das Paar das Mädchen aus, um danach in die Niederlande auszuwandern. Besonders schockierend: Geldnot soll das Motiv für die grausame Tat gewesen sein.

Spielsachen standen in Abfallsäcken vor der Tür

Freunde der Familie zeigten sich gegenüber dem Nachrichtenportal fassungslos über die Tat der Eltern. «So etwas macht man nicht. Eine liebevolle Mutter sucht bei Problemen Hilfe und setzt das Kind, das sie neun Monate unter dem Herzen trug, nicht einfach aus.»

Elizas Eltern sollen tief im Schuldensumpf stecken, bestätigen Bekannte weiter: «Sie hatten eine Menge Schulden, nahmen Sofortkredite auf», sagte ein Angehöriger einem polnischen Reporter. «Die Schulden haben sie erdrückt.» Nach Elizas Vater wurde zudem wegen Nichtzahlung des Unterhalts gefahndet. In der Vergangenheit musste er bereits eine über zweimonatige Gefängnisstrafe wegen fehlenden Unterhaltszahlungen absitzen.

Als die Ermittler das Haus der Familie in Nasielsk aufsuchten, bot sich ein trauriger Anblick: Die bunten Spielzeuge der Tochter standen in Abfallsäcken vor der Tür. Die Polizei hat Ermittlungen gegen die Eltern eingeleitet. Die kleine Eliza ist derzeit in einem Kinderheim in Warschau untergebracht. Ein Gericht soll nun entscheiden, ob sie dortbleiben muss.

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