Die munteren Tiere waren am vergangenen Dienstag kurz vor zwei Uhr unterwegs gewesen und überquerten den Zollrain, wie die Stadtkanzlei Aarau mitteilte. Auf leisen Sohlen hätten die Wildschweine gezeigt, wie sehr ihre Tiergattung in der Stadt im Vormarsch sei.
Die «Allesfresser» waren bereits vor einigen Jahren im Aarauer Telliquartier gesichtet worden. Die Rotte wird jeweils von einer weiblichen Bache geführt. Dank eines reichhaltigen Nahrungsangebots, des günstigen Klimas und des Fehlens von natürlichen Feinden breiten sich die Wildschweine rasant aus, wie die Stadtkanzlei festhält.
Das Wildschwein ist im Kanton Aargau üblicherweise nördlich der Autobahn A1 unterwegs - und richtet mitunter grosse Schäden an den landwirtschaftlichen Kulturen an. Das Wildschwein findet nämlich fast ganzjährig einen gedeckten Tisch.
Im Aargau werden pro Jahr zwischen 500 und 1500 Wildschweine erlegt. Das ist keine einfache Arbeit für die Jäger, denn die Wildschweine sind ziemlich kluge Tiere. Die Schäden an den landwirtschaftlichen Kulturen belaufen sich jährlich auf rund eine halbe Million Franken.
Neben den grossen Wildschäden, die das Wildschwein im Kulturland anrichten kann, entstehen gemäss Kantonsbehörden auch positive Effekte. Die Wühlaktivitäten im Wald sorgen für ein gesundes Bodenklima, fördern die Keimung von Baumsamen und erhöhen die Artenvielfalt. Zudem werden Tierkadaver im Wald durch die allesfressenden Wildschweine schnell «entsorgt».