«Konkrete Hinweise auf Attentate»
Deutschland schliesst Vertretungen in der Türkei

Steht ein neuer Terroranschlag in der Türkei bevor? Wegen eines Warnhinweises trifft Deutschland Vorsichtsmassnahmen.
Publiziert: 17.03.2016 um 08:11 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 04:05 Uhr
Es sei ein Warnhinweis eingegangen, teilte das deutsche Generalkonsulat mit.
Foto: REUTERS

Deutsche Vertretungen in der Türkei sind wegen konkreter Hinweise auf geplante Terroranschläge geschlossen worden. Es handelt sich um die Botschaft in Ankara, das Generalkonsulat in Istanbul und die deutschen Schulen in beiden Städten.

«Gestern Abend erreichten unsere Sicherheitsbehörden einige sehr konkrete und sehr ernstzunehmende Hinweise, dass terroristische Attentate gegen unsere deutschen Vertretungen innerhalb der Türkei vorbereitet seien», sagte der deutsche Aussenminister Frank-Walter Steinmeier heute in Berlin.

Schutz der Menschen geht vor

Steinmeier hatte daraufhin entschieden, dass die deutsche Botschaft in Ankara, das Generalkonsulat in Istanbul und die deutschen Schulen in beiden Städten geschlossen bleiben.

«Das war eine notwendige Massnahme, weil der Schutz der deutschen Staatsbürger und der in den Einrichtungen arbeitenden und lernenden Menschen jetzt Vorrang haben muss.» Die Schutzvorkehrungen an diesen Einrichtungen sollen jetzt erhöht werden.

Das Auswärtige Amt riet auf seiner Homepage am Donnerstag zu erhöhter Vorsicht in Istanbul, Ankara und anderen Grossstädten der Türkei. Menschenansammlungen, auch auf öffentlichen Plätzen und vor touristischen Attraktionen sowie der Aufenthalt nahe Regierungs- und Militäreinrichtungen sollten gemieden werden.

37 Tote bei Anschlag

In Ankara waren am Sonntag bei einem Anschlag 37 Menschen getötet worden. Am Donnerstag bekannte sich die aus der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK hervorgegangene Splittergruppe Freiheitsfalken Kurdistans (TAK) auf ihrer Website zu dem Attentat. Die deutsche Botschaft hatte Bundesbürger bereits am Dienstag vor neuen Anschlägen in der türkischen Hauptstadt gewarnt.

In Istanbul hatte im Januar ein Selbstmordattentäter zwölf deutsche Touristen mit in den Tod gerissen. Die Tat wurde der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zugerechnet. (bau/SDA)

Dutzende Tote bei Zusammenstössen in Kurdenregion

Bei Zusammenstössen zwischen türkischen Sicherheitskräften und Kämpfern der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK sind im Südwesten des Landes erneut Dutzende Menschen ums Leben gekommen. In den Städten Cizre und Diyarbakir seien 16 Rebellen getötet worden, erklärten das Militär am Montag.

Seit Dezember wurden in beiden Städten, in denen rund um die Uhr Ausgangssperren gelten, 749 PKK-Kämpfer getötet. Ministerpräsident Ahmet Davutoglu sagte auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel in Ankara, die Einsätze in Cizre könnten in den kommenden Tagen zu Ende gehen.

Die PKK wolle türkische Städte destabilisieren, und Cizre komme dabei eine Schlüsselrolle zu, weil der Ort an der syrischen Grenze liege und Waffen und Terroristen eingeschmuggelt werden könnten, begründete Davutoglu den Militäreinsatz. Er wies zudem Kritik zurück, dass die Bevölkerung ins Visier genommen worden sei. Nach Darstellung der prokurdischen Oppositionspartei HDP wurden in Cizre allerdings seit Freitag neun Zivilisten getötet.

Gegen die Einsätze regt sich auch in anderen Teilen der Türkei Protest: In Istanbul ging die Polizei mit Wasserwerfern und Tränengas gegen Demonstranten vor. Der Nachrichtenagentur Dogan zufolge wurden mehrere Personen festgenommen.

Bei Zusammenstössen zwischen türkischen Sicherheitskräften und Kämpfern der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK sind im Südwesten des Landes erneut Dutzende Menschen ums Leben gekommen. In den Städten Cizre und Diyarbakir seien 16 Rebellen getötet worden, erklärten das Militär am Montag.

Seit Dezember wurden in beiden Städten, in denen rund um die Uhr Ausgangssperren gelten, 749 PKK-Kämpfer getötet. Ministerpräsident Ahmet Davutoglu sagte auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel in Ankara, die Einsätze in Cizre könnten in den kommenden Tagen zu Ende gehen.

Die PKK wolle türkische Städte destabilisieren, und Cizre komme dabei eine Schlüsselrolle zu, weil der Ort an der syrischen Grenze liege und Waffen und Terroristen eingeschmuggelt werden könnten, begründete Davutoglu den Militäreinsatz. Er wies zudem Kritik zurück, dass die Bevölkerung ins Visier genommen worden sei. Nach Darstellung der prokurdischen Oppositionspartei HDP wurden in Cizre allerdings seit Freitag neun Zivilisten getötet.

Gegen die Einsätze regt sich auch in anderen Teilen der Türkei Protest: In Istanbul ging die Polizei mit Wasserwerfern und Tränengas gegen Demonstranten vor. Der Nachrichtenagentur Dogan zufolge wurden mehrere Personen festgenommen.

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