Am Freitagmorgen war sie im Élysée-Palast bei François Hollande (60). Der Staatspräsident versuchte bei der Bewältigung der Krise die Reihen zu schliessen und will selbst Marine Le Pen (46) miteinbeziehen.
Ein heikles Unterfangen. Denn die Chefin des rechtsextremen Front Nationale versucht schon seit Donnerstag gezielt Kapital aus dem Attentat zu schlagen. Etwa, indem sie eine Volksabstimmung über die Wiedereinführung der Todesstrafe fordert.
«Das Attentat ist das schönste Geschenk, das man Marine Le Pen machen kann», erklärt Alain Jakubowicz (61), Präsident der französischen Liga gegen Rassismus und Antisemitismus.
Marine Le Pen ist in unserem Nachbarland ein Machtfaktor. Spätestens seit der Front National im letzten Mai bei der Europawahl zur stärksten Partei (25 Prozent) wurde. Sie will 2017 Staatspräsidentin werden.
Morgen Sonntag findet in Paris der grosse «Marsch der Republikaner» statt. Ein gigantischer Anlass, zu dem Marine Le Pen von Premierminister Manuel Valls (52) bisher nicht eingeladen worden ist. Das stört die umstrittene Politikerin, wird ihrer extremen Partei aber möglicherweise nicht schaden.