Zu Tausenden tümmelten sie sich auf den Liegestühlen am Strand. Gruppenweise hingen sie auf ihren Luftmatrazen im kristallblauen Hotelpool und schlenderten Abend für Abend entlang der grossen Restaurantmeile. Wo sich früher die Touristen um den besten Sonnenplatz stritten, ist heute gähnende Leere. Bars und Restaurants sind verlassen, die Pools trockengelegt.
14 Millionen Touristen weniger als vor fünf Jahren
Im November und Dezember 2015 besuchte rund eine Million Touristen Ägypten. Ein Jahr zuvor waren es noch 41 Prozent mehr. Und noch fünf Jahre zuvor kamen insgesamt 15 Millionen Feriengänger und brachten dem Land rund 12,5 Millionen Dollar Einnahmen im Jahr 2010, schreibt «bild.de». Die Touristen haben Angst: Terror und politische Unruhen halten die Menschen von Ägypten fern.
Regelmässige Bombenanschläge vertreiben die Feriengäste
Seit einem Jahr forderten Bombenanschläge immer wieder Todesopfer und Verletzte. So wurden das italienische Konsulat in Kairo und die Karnak-Tempel in Luxor vergangenen Sommer angegriffen, im Oktober 2015 explodierte ein russisches Flugzeug über der Halbinsel Sinai durch eine Bombe – Alle 224 Passagiere starben. Am 8. Januar griffen Unbekannte in Hurghada Touristen mit Messern an, in der Region der Gizeh Pyramiden wurden mehrere Personen durch Bomben getötet. Im Nordsinai werden praktisch täglich Anschläge verübt.
Ägypten versucht die Touristen so gut wie möglich zu schützen: Soldaten und Zivilpolizisten patrouillieren, Hubschrauber kreisen über den Stränden. Schliesslich geht es dem Land um eine ihrer grössten Einnahmequellen. Und trotzdem bleiben die Touris fern.
Auch die Schweiz warnt
«Trotz erhöhter Sicherheitsmassnahmen besteht das Risiko von Terroranschlägen jederzeit im ganzen Land, dies schliesst auch die Badeorte mit ein», schreibt das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten unter den Reisehinweisen für Ägypten. Den Touristen wird geraten, möglichst nicht die Orte zu besuchen, die Touristen normalerweise besuchen: «Lassen Sie Vorsicht walten, besonders an öffentlichen Plätzen wie Busbahnhöfen, Metrostationen und Märkten sowie in der Nähe von Regierungsgebäuden, Polizeistationen, Militäreinrichtungen und Museen oder anderen touristischen Sehenswürdigkeiten.» (kra)