Teheran provoziert USA mit «Massnahmen»
Trump droht dem Iran mit Auslöschung

US-Präsident Donald Trump hat dem Iran mit Auslöschung gedroht. «Wenn der Iran kämpfen will, wird dies das offizielle Ende des Iran sein», schrieb Trump am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Publiziert: 19.05.2019 um 23:22 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2019 um 19:49 Uhr
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Was will Trump? Hin und her zwischen Drohungen und Deeskalation, hat der US-Präsident dem Iran jetzt mit Auslöschung gedroht.
Foto: SDA

«Bedroht nie wieder die USA», fügte der Präsident hinzu, wobei unklar ist, wie konkret der Iran den Vereinigten Staaten gedroht haben soll.

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Der Iran strebt nach den Worten des Chefs der Revolutionsgarden keinen Krieg im Nahen Osten an. «Der Unterschied zwischen denen und uns ist, dass sie Angst vor einem Krieg und nicht den Willen dazu haben», sagte General Hossein Salami am Sonntag nach einer Meldung der iranischen Nachrichtenagentur Fars.

Die US-Truppen hätten anders als die Revolutionsgarden Angst vor dem Tod, und ein solcher Gegner sei «leicht zu besiegen», erklärte Salami weiter. Auch Irans oberster Führer, Ajatollah Ali Chamenei, hatte zuvor betont, Iran wolle zwar keinen Krieg mit den USA. Zugleich lehnte er Verhandlungen ab. Verhandlungen mit Trump und Washington seien «wie ein Gift».

Gespaltene US-Regierung?

Noch am Freitag zitierte die «New York Times» Trump mit den Worten, dass er keinen Konflikt mit dem Iran wünscht. Trump habe demnach versucht, die Bremsen auf eine drohende Konfrontation mit dem Iran zu setzen. Trump sagte dem amtierenden Verteidigungsminister, Patrick Shanahan, dass er nicht in den Krieg mit dem Iran ziehen wolle, so die Zeitung. Führende Diplomaten in Washington suchten nach Wegen, die Spannungen zu entschärfen.

Die US-Regierung ist offenbar gespalten zwischen einem Präsidenten, der instinktiv vor militärischen Abenteuern zurückschreckt, und einem Kader von Beratern – angeführt vom konservativen nationalen Sicherheitsberater John R. Bolton –, die eine kompromisslose Linie gegenüber dem Iran fordern. Das schrieb die «New York Times».

Iran droht mit «Massnahmen»

Der Iran verkündete am ersten Jahrestag der Kündigung des Atomabkommens durch Trump, dass er bestimmte Bestimmungen der Vereinbarung nicht mehr einhalten werde. Auch kündigte Teheran an, weitere nicht näher bezeichnete Massnahmen zu ergreifen, wenn die Mitunterzeichner ihm nicht binnen 60 Tagen entgegenkommen.

Die Vertragspartner Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Russland und China wollen zwar an dem Abkommen festhalten. Doch haben sie nicht verhindern können, dass sich die meisten ihrer Unternehmen aus Angst vor den US-Sanktionen aus dem Iran zurückgezogen haben. Die iranische Wirtschaft befindet sich daher seit vergangenem Jahr in einer tiefen Krise.

Saudi-Arabien setzt Krisentreffen an

Saudi-Arabien setzte unterdessen angesichts der Spannungen in der Golfregion ein Krisentreffen für Ende Mai an. König Salman rief die Führer des Golf-Kooperationsrats (GCC) und der Arabischen Liga dazu auf, über die «Aggressionen und ihre Auswirkungen auf die Region» zu diskutieren. Das Krisentreffen der Führer aus fast zwei Dutzend Staaten soll am 30. Mai in Mekka stattfinden.

Der Arabischen Liga gehören mehr als 20 Staaten an. Der schiitische Iran, den das sunnitische Königreich Saudi-Arabien als Erzfeind betrachtet, ist nicht Mitglied. Auch im kleineren GCC ist Teheran nicht vertreten.

Die Spannungen zwischen den USA und dem Iran haben Befürchtungen ausgelöst, es könne ein Krieg am Golf bevorstehen. Die USA waren vor einem Jahr aus dem Atomabkommen mit dem Iran ausgestiegen und ziehen seither die Sanktionsschraube scharf an. Trump liess zuletzt einen Flugzeugträger, Langstreckenbomber sowie Flugabwehrraketen in die Region verlegen. (SDA/kes)

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