Darum gehts
- Türkisches Gericht nimmt Anklageschrift gegen Oppositionspolitiker Ekrem Imamoglu an
- Imamoglu gilt als Gegner von Präsident Erdogan
- Staatsanwaltschaft fordert über 2400 Jahre Haft für 142 Vergehen
Ein türkisches Gericht hat die mehrere Tausend Jahre Haft fordernde Anklageschrift gegen den inhaftierten Oppositionspolitiker Ekrem Imamoglu (54) angenommen. Das berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.
Dem Politiker werden demnach unter anderem die Gründung und Leitung einer kriminellen Vereinigung sowie Bestechung und Geldwäsche vorgeworfen. Neben Imamoglu sind mehr als 400 weitere Menschen angeklagt.
Imamoglu gilt als aussichtsreicher Gegner des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan (71). Er war im März unter Terror- und Korruptionsvorwürfen festgenommen und als Bürgermeister von Istanbul abgesetzt worden. Die Istanbuler Staatsanwaltschaft fordert zusammengerechnet mehr als 2400 Jahre Haft für Imamoglu für 142 Vergehen. Seine CHP-Partei hat die Anklage als «politische Propagandaschrift» bezeichnet. Experten gehen davon aus, dass das Verfahren bis zu acht Jahre dauern könnte.