Tagelang in Kolumbien vermisst
Deutscher irrte nach Drogenritual durch Dschungel

Nach einem Schamanenritual mit psychedelischen Substanzen hat sich ein Deutscher im kolumbianischen Wald verirrt. Eine Woche später wurde er von Einsatzkräften an einem Fluss gefunden. Sein Zustand ist stabil.
Publiziert: 22.04.2021 um 16:46 Uhr
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Ein deutscher Tourist wurde im kolumbianischen Dschungel gefunden.
Foto: Twitter/@policiadepuy

Der 29-jährige Florian N.* aus Deutschland ist vor über einer Woche in seinen Kolumbien-Ferien spurlos verschwunden.

Nun hat ihn die lokale Polizei im Dschungel gefunden. Der Mann sei «desorientiert und dehydriert», aber «ansonsten gesund», wie ein Sprecher der Berliner Polizei zum «Spiegel» sagte.

Psychedelischen Tee getrunken

Wie die Zeitung «El Tiempo» berichtet, reiste der Münchner nach Südamerika, um «sich mit sich selbst und der Natur zu verbinden». Das sollte ihm in einem indigenen Reservat in der südwestlichen Region Putumayo gelingen. Am Dienstag vor einer Woche wurde er dort zuletzt gesehen. Danach meldete ihn seine Familie als vermisst.

In diesem Reservat nahm Florian N. offenbar an einem Schamanenritual teil und trank dort Yagé-Tee – ein Getränk, das psychedelisch wirkt.

Dann verliess er in der Nacht seine Unterkunft und brach Medienberichten zufolge zu einem Spaziergang durch das Dschungelgebiet auf. Der Polizei zufolge habe er dann die Orientierung verloren.

Vier Tage später hat er von einem Bauern etwas zu essen bekommen, schreibt «El Tiempo» weiter.

Am Flussufer gefunden

Weitere vier Tage später, am gestrigen Mittwoch, wurde der Deutsche mit Schwellungen und Hautverletzungen am Ufer eines Flusses von Einsatzkräften endlich gefunden.

Derzeit liegt der Tourist im Spital in der Stadt Mocoa. Sein Zustand ist stabil. Sobald er genesen ist, will N. seinen Angaben zufolge an einem «spirituellen Ritual» teilnehmen, um «das Erlebte zu verarbeiten».

In Berlin – seinem Wohnort – läuft derweil ein Verfahren. (man)

*Name geändert

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