Täter verhaftet – Polizei sucht nun nach weiteren Opfern
Grindr-Killer schneidet seinem Opfer (†25) die Hoden ab

Ein Mordfall schockiert derzeit die Schwulen-Welt. Bei einem anonymen Date tötete Mark Latunski (50) den 25-jährigen Kevin Bacon. Die Polizei sucht nun nach weiteren Opfern.
Publiziert: 09.01.2020 um 20:11 Uhr
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Der junge Coiffeur Kevin Bacon (†25) starb in der Nacht auf den ersten Weihnachtstag.
Foto: Shiawassee County Sheriffs Office

Der junge Friseur Kevin Bacon (25) wollte an Heiligabend spontan einen Mann treffen. Er öffnete die bei Schwulen beliebte Dating-App Grindr und lernte dort den doppelt so alten Mark Latunski (50) kennen.

Vom geplanten Date kam er jedoch nie zurück. Seine Familie machte sich Sorgen, als er sich am Weihnachtsmorgen nicht meldete. Sie alarmierte die Polizei, diese konnte aber zunächst nur sein Auto finden. Ermittler fanden schliesslich heraus, wo sich der junge Kevin in der Nacht auf den ersten Weihnachtstag aufgehalten hat: in Latunskis Haus.

Anwalt plädiert auf unzurechnungsfähig

Drinnen fanden sie den jungen Coiffeur tot auf, der 50-jährige Mark Latunski gestand noch an Ort und Stelle die Tat. Er erklärte den Ermittlern, wie er Bacon getötet hatte: Er stach ihm in den Rücken und erhängte ihn schliesslich. In seinem Wahn schnitt er seinem jungen Opfer die Hoden ab und kochte sie, um sie zu essen.

Latunski wird sich nun vor einem Gericht für seine schreckliche Tat verantworten müssen. Die Anklage wirft ihm Mord und Leichenverstümmelung vor, sein Anwalt betrachtet ihn als unschuldig. Wegen diverser psychischer Probleme sei er unzurechnungsfähig, zitiert ihn die «Washington Post».

Polizei will weitere Opfer suchen

Die Polizei steht in der Kritik, weil sie Latunski nicht früher gestoppt hat. Es war nicht seine erste Tat, wie US-Medien aufzeigen. Im Oktober meldete bereits ein Opfer, dass der 50-jährige Killer ihn mit Leder-Handschellen und Ketten festhalten wollte. Im November jagte Lutanski ein weiteres Opfer, nachdem dieses sich nicht auf seine Sex-Praktiken einliess und seine Kleider zurückhaben wollte.

Der Polizist David Kaiser rechtfertigt sich gegenüber der «Washington Post» und sagt, dass man keinem Verbrechen nachgehen könne, wenn es kein Opfer gebe und die Sex-Praktiken einvernehmlich geschähen. Eine Reihe von Ermittlern will nun trotzdem den Fall «Lutanski» weiter verfolgen und weitere Opfer suchen.

Gefährliche Sex-Praktiken führten jüngst auch in der Schweiz zu einem Todesopfer. Ein Fall aus dem Tessin schockierte 2019 ganz Europa: Der deutsche Dirk W. (29) soll die 22-jährige Britin Anna R. bei einem Sexspiel versehentlich mit einem Handtuch erwürgt haben. Er wurde wegen Mordes, vorsätzlicher Tötung, Totschlags und Veruntreuung angeklagt. (pma)

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