Jagd kann beginnen
Goldschakal tötet fast 80 Lämmer auf Sylt

Auf Sylt hat ein Golfschakal fast 80 Lämmer gerissen. Nun kann die Jagd auf das Tier beginnen. Eine entsprechende Genehmigung wurde erteilt.
Publiziert: 05.06.2025 um 14:04 Uhr
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Aktualisiert: 09:48 Uhr
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Ein Goldschakal hat auf Sylt fast 80 Lämmer getötet. (Symbolbild)
Foto: Shutterstock
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AFPAgence France Presse

Auf Sylt kann die Jagd auf einen für die Tötung von fast 80 Lämmern verantwortlichen wilden Goldschakal beginnen. Das schleswig-holsteinische Landesamt für Umwelt erteilte eine Ausnahmegenehmigung zur sogenannten Entnahme des üblicherweise streng geschützten Raubtiers, wie das Umweltministerium am Donnerstag in Kiel mitteilte. Diese trat um 0 Uhr in der Nacht in Kraft. Jagdberechtigte auf der Nordseeinsel dürften den Schakal bei Sichtung seither erschiessen.

Das Tier riss nach Angaben des Landesumweltministeriums auf Sylt vor etwa zwei Wochen innerhalb weniger Tage 76 Lämmer. Zum Schutz der unter anderem für den Küstenschutz wichtigen Deichschäferei auf der Insel kündigte dieses daher vor wenigen Tagen den Erlass einer Ausnahmegenehmigung für einen Abschuss an. Die dauerhafte Anwesenheit des Schakals sei nicht tragbar.

Grösser als ein Fuchs, kleiner als ein Wolf

Goldschakale sind streng geschützt und dürfen normalerweise nicht gejagt werden. Ausnahmen sind dem Ministerium zufolge nur in Sonderfällen unter strengen Voraussetzungen möglich – etwa wenn gravierende Schäden für die Landwirtschaft auf andere mildere Weise nicht abgewendet werden können.

Goldschakale sind grösser als Füchse, aber deutlich kleiner als Wölfe. Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Südostasien bis nach Südosteuropa, seit einigen Jahrzehnten breiteten sich allerdings auch in Mitteleuropa aus. In Deutschland wurde erstmals 2017 ein Tier nachgewiesen.

Die nachtaktiven Goldschakale leben ähnlich wie Füchse meistens in kleine Familienverbänden. Sie gelten als anpassungsfähige Allesfresser, die sich unter anderem von kleineren bis mittelgrossen Säugetieren, Vögeln, Insekten, Aas und Beeren ernähren. Dass ein Goldschakal für den Riss der Lämmer auf Sylt verantwortlich war, wurde laut Behörden durch Genproben bestätigt 

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