Südafrikanische Kultur oder Diskriminierung?
Jungfrauen-Stipendium ist verfassungswidrig

Die südafrikanische Kommission für Gleichberechtigung hat Stipendien für den Schulbesuch speziell für Jungfrauen für verfassungswidrig erklärt.
Publiziert: 18.06.2016 um 11:56 Uhr
|
Aktualisiert: 11.09.2018 um 15:35 Uhr

Die Kommission bewertet die Stipendien als diskriminierend, weil sie das Recht auf Gleichberechtigung und Privatsphäre verletzten, wie mehrere Medien übereinstimmend am Freitag berichteten.

Die Kommission für kulturelle, religiöse und sprachliche Rechte wiederum kritisierte die Entscheidung am Samstag. Jungfräulichkeitstests seien ein kulturelles Recht, sagte der Vorsitzende Thoko Mkhwanazi-Xaluva dem Sender eNCA.

Der südafrikanische Bezirk Uthukela in der Provinz KwaZulu-Natal hatte im Januar die Jungfrauen-Stipendien ausgelobt. Damit die Schulgebühren und andere Kosten bis zum Abitur übernommen werden, müssen die Mädchen in regelmässigen Abständen nachweisen, dass sie weiterhin Jungfrauen sind.

Menschenrechtler hatten die Einführung der Stipendien scharf kritisiert. Der Bezirk hat nun 60 Tage Zeit, um auf die Entscheidung der Kommission für Gleichberechtigung zu reagieren. (SDA)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?