In ihrem Buch «Impossible Motherhood» (Unmögliche Mutterschaft) erzählt Irene Vilar über ihre Kindheit, die von dem Selbstmord ihrer Mutter und dem Versuch in die Fusstapfen ihrer berühmten Grossmutter, der politischen Aktivistin Lolita Lebrón, zu treten, geprägt ist. Noch nicht erwachsen, heiratet die 15-Jährige dann ihren Universitätsprofessor, Pedro Cuperman. Die Ehe ist geprägt durch Unterwürfigkeit, Scham und Missverständnisse.
Er will keine Kinder – sie würden nur die sexuelle Leidenschaft zerstören. Das will sie nicht hinnehmen, wagt aber nicht sich gegen den 35 Jahre älteren Ehemann aufzulehnen. «Also habe ich aufgehört die Anti-Baby-Pille zu nehmen. Erst nur für ein paar Tage, dann auch mal einen ganzen Monat», erzählt die heute 40-Jährige in ihrem Buch. Dann irgendwann beginnt der Teufelskreis: «Wenn ich meine Tage bekam, war ich traurig. Wenn ich sie nicht bekam, zu Tode verängstigt.»
Ein Drogensüchtiger will auch aufhören
Ob ihr Ehemann von den etlichen Abtreibungen etwas wusste, sagt Vilar nicht. Ihre Sucht versucht sie folgendermassen zu beschreiben: «Ich wollte es nicht immer und immer wieder tun, aber ich konnte nicht anders. Ein Drogensüchtiger möchte auch nach jedem Schuss aufhören, schafft es aber nicht.»
Also trieb Irene Vilar im Alter zwischen 16 und 33 Jahren 15 Mal ab. Und jedes Mal ist es eine Geschichte von Verlust, Trauer und Abhängigkeit. Abhängigkeit zu einem Mann, der partout keine Kinder will. Dieser Teufelskreis von Schwangerschaft und Abtreibung geht weiter, bis sich Irene Vilar endlich befreit und sich von ihrem Ehemann trennt. Um die Geschehnisse zu verarbeiten, schreibt sie sie nieder.
Sie bekommt Morddrohungen
Nachdem ihr Buch «Impossible Motherhood» erscheint, bekommt Irene Vilar Hass-E-Mails und Morddrohungen von radikalen Abtreibungsgegnern. «Ich habe Angst um meine Sicherheit», sagt sie in einem Interview mit «Daily Mail».
Irene Vilar beschreibt diese, für andere Menschen so schockierende, Periode ihres Lebens als «die grauenvollste Zeit in ihrem Leben: Die Feigheit, die etlichen Abtreibungen, die innerliche Zerrissenheit, die Falschheit, die Selbstverstümmelung und das unerbittliche Bedürfnis mich in die Abhängigkeit eines anderen Menschen zu begeben, bestimmten mein Leben.»
Für den Präsident von «Americas United for Life», Charmaine Yoest, ist die Geschichte von Irene Vilar ein Beweis dafür, dass «Abtreibungen immer Teil einer sehr traurigen Geschichte einer Frau sind.»
Irene Vilar hat nach der Trennung von ihrem ersten Ehemann im Jahre 2003 neu geheiratet. Sie lebt zusammen mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern in Texas. (s5j)