Ausländische Studentenverbindungen sind vor allem wegen ihrer Aufnahmerituale berühmt-berüchtigt. Die Bilder, die nun von der australischen University of Newcastle kursieren, toppen aber alles. So müssen frisch Immatrikulierte Bier von den Genitalien ihrer älteren Kommilitonen trinken.
Ein Video zeigt, wie ein junger Mann vor einem anderen kniet. Der Stehende streckt ihm Haut seiner Genitalien entgegen, schüttet Bier darüber, das der Student auf den Knien austrinken muss. Alternativ läuft der Alkohol einfach über den Penis und landet am Ende im Mund des Ritualopfers.
Eigenes Erbrochene trinken
Die Bilder sind schockierend. Den Studenten werden die Kopfhaare abrasiert, und sie werden gezwungen, aus öffentlichen Hunde-Näpfen zu trinken, während sie ein Hundehalsband tragen.
Auch bizarre Trinkspiele wie «Throwie Cup» werden praktiziert. Dabei müssen die Männer 24 Bier in kürzester Zeit in sich hineinleeren. Wenn ein Teilnehmer sich übergibt, muss er das Erbrochene trinken, um weiter im Rennen zu bleiben. Frauen sind in den Videos keine zu sehen.
Die Demütigungen finden allesamt während eines Wochenendausflugs nach Melbourne statt. Gefilmt wird tagsüber auf öffentlichen Plätzen.
«Kranker Teufelskreis»
Ein ehemaliger Student namens Andrew erklärt das Vorgehen. «Jeder neue Student ist einem älteren Studenten zugeteilt. Dieser behandelt den Neuankömmling wie Dreck und begründet das alles mit dem Übergangsritual: Wir behandeln dich wie Dreck, und nächstes Jahr darfst du jemanden so behandeln. Es ist ein kranker Teufelskreis», sagt er zu «News.com.au».
Nina Funnell von der Organisation «End Rape on Campus Australia» («Beendet Vergewaltigungen an australischen Universitätsgeländen») warnt vor den gefährlichen Ritualen gegenüber dem Online-Portal «The Hack». «Es deutet auf eine ziemlich giftige Kultur hin, wo hypersexualisierte Rituale auf Alkohol treffen. Dort herrscht eine Menge Zwang, Druck und Erwartung. Das macht es den Betroffenen schwer, Nein zu sagen. Wir wissen, dass es keine isolierten Einzelfälle sind.»
Die Hochschulleitung ist entsetzt. «Die Universität nimmt alle Vorwürfe ernst», sagt ein Sprecher der Zeitung «Sydney Morning Herald». Man setze alles daran, um einem solch «beleidigenden Verhalten» ein Ende zu setzen.
«Hamburgertaufe» in der Schweiz
Auch in der Schweiz machten ähnliche Rituale Schlagzeilen. In der Vergangenheit mussten Schweizer Soldaten im Militär ebenfalls eine Mutprobe bestehen – die sogenannte «Hamburgertaufe» (BLICK berichtete).
Die Neuen mussten ein ganzes rohes Ei mit Schale essen und mit Billigbier herunterspülen. Einige Soldaten mussten sich übergeben. Nach einem Schluck 95-Prozent-Alkohol mussten sie durch Wasser robben, das mit Gammelfisch gemischt war.
Der dafür verantwortliche Kadi musste sich damals daraufhin vor Gericht verantworten. Die Schweizer Armee untersagt solche erniedrigende Taufen und schaltet in solchen Fällen die Militärjustiz ein. (man)