Inmitten des Machtkampfs zwischen der Regierung und der Opposition in Venezuela haben Sicherheitskräfte nach Angaben der Pressegewerkschaft einen US-Journalisten festgenommen. Die US-Regierung forderte umgehend die sofortige Freilassung.
Agenten des venezolanischen Militärgeheimdienstes hätten die Wohnung von Cody Weddle in Caracas durchsucht und den Reporter und seine Arbeitsausrüstung mitgenommen, teilte die Nationale Gewerkschaft der Medienschaffenden (SNTP) am Mittwoch mit. Weddle arbeitet als freier Journalist eigenen Angaben zufolge unter anderem für die US-Medien ABC und «Miami Herald».
Zwölf Stunden nach seiner Freilassung soll Weddle zum Flughafen gebracht und abgeschoben worden sein, berichtete ein Fernsehsender.
Auch Weddles Assistent Camacho sei auf freien Fuss gesetzt worden. Mit den beiden Männern wurden nach Angaben von SNTP in diesem Jahr bereits 26 Medienschaffende in Venezuela vorübergehend in Gewahrsam genommen.
«Journalisten zu sein ist kein Verbrechen»
Das US-Aussenministerium forderte am Mittwoch die «sofortige Freilassung» des Reporters. «Ein Journalist zu sein ist kein Verbrechen», sagte die US-Diplomatin Kimberly Breier. Sie warf dem venezolanischen Staatschef Nicolás Maduro vor, die Wahrheit zu «ersticken», anstelle sich ihr zu stellen.
In dem südamerikanischen Land ringen Staatschef Nicolás Maduro und der selbst ernannte Interimspräsident Juan Guaidó derzeit um die Macht. Weddle hatte zuletzt immer wieder über die Ereignisse in Venezuela berichtet.
Deutscher Journalist in Haft
Die zunehmend autoritäre Regierung von Maduro hatte vor einigen Wochen mehrere ausländische Journalisten festgenommen und ausgewiesen, weil sie ohne gültiges Arbeitsvisum in Venezuela arbeiteten. Seit Ende letzten Jahres sitzt zudem der deutsche Journalist Billy Six in Venezuela in Haft. Ihm werden Spionage und Rebellion zur Last gelegt. (SDA)
Das durch eine Finanzkrise bereits gebeutelte Venezuela befindet sich in einer Staatskrise: Juan Guaidó, der Präsident des entmachteten Parlaments, erklärte sich nach tagelangen Demonstrationen gegen den amtierenden Regierungschef Nicolás Maduro, am 23. Januar zum Übergangsstaatschef.
Maduros Wiederwahl in den vorgezogenen Wahlen letzten Jahres ist umstritten und viele westliche Länder anerkennen seine Regierung nicht, da die Wahl manipuliert gewesen sein soll. Seit seinem Amtstritt Anfang Januar gab es gewaltsame Unruhen und Proteste in Venezuela. Seit dem Putschversuch durch Guaidó herrscht ein erbitterter Machtkampf. BLICK erklärt die Hintergründe und wichtigsten Fragen zum Konflikt.
Das durch eine Finanzkrise bereits gebeutelte Venezuela befindet sich in einer Staatskrise: Juan Guaidó, der Präsident des entmachteten Parlaments, erklärte sich nach tagelangen Demonstrationen gegen den amtierenden Regierungschef Nicolás Maduro, am 23. Januar zum Übergangsstaatschef.
Maduros Wiederwahl in den vorgezogenen Wahlen letzten Jahres ist umstritten und viele westliche Länder anerkennen seine Regierung nicht, da die Wahl manipuliert gewesen sein soll. Seit seinem Amtstritt Anfang Januar gab es gewaltsame Unruhen und Proteste in Venezuela. Seit dem Putschversuch durch Guaidó herrscht ein erbitterter Machtkampf. BLICK erklärt die Hintergründe und wichtigsten Fragen zum Konflikt.