Darum gehts
- Demokraten in Texas boykottieren Abstimmung über neue Wahlkreisgrenzen durch Flucht
- Gerrymandering ist eine umstrittene Taktik zur Manipulation von Wahlkreisgrenzen
- Republikaner hoffen auf zusätzliche Mandate bei Kongresswahlen im November 2026
Im US-Bundesstaat Texas ist ein erbitterter Streit zwischen Republikanern und Demokraten entbrannt. Nun spitzt sich der Zoff im Parlament zu. Eine Sitzung in der Hauptstadt Austin begann am Montagnachmittag (Ortszeit) ohne die meisten demokratischen Abgeordneten: Sie hatten am Vortag den Bundesstaat verlassen, um eine Abstimmung über die neue Abgrenzung texanischer Wahlkreise für die Wahlen zum US-Repräsentantenhaus in Washington zu boykottieren.
Die Republikaner unter US-Präsident Donald Trump (79) hoffen mit zusätzlichen Mandaten, bei den Kongresswahlen im November 2026 ihre Mehrheit in der nationalen Parlamentskammer auszuweiten.
Die texanischen Demokraten «flohen» deshalb in die demokratisch regierten Bundesstaaten Illinois und New York, um das nötige Quorum für die Abstimmung zu verhindern. Das gelang ihnen auch, wie der republikanische Vorsitzende des texanischen Repräsentantenhauses, Dustin Burrows, bei der Eröffnung der Sitzung in Austin bemängelte.
Ähnliche Aktionen in der Vergangenheit
Der Boykott der Demokraten ist keine neue, aber eine seltene Form des Protests in den Parlamenten einzelner Bundesstaaten. Bei besonders umstrittenen Themen gab es auch in der Vergangenheit ähnliche Aktionen.
Das gezielte Ziehen von Wahlkreisgrenzen, gegen das die Demokraten protestieren, wird in den USA «Gerrymandering» genannt. Beide Parteien nutzen diese Taktik, um sich bei Wahlen systematisch Vorteile zu verschaffen; zuletzt spielten aber vor allem republikanisch geführte Bundesstaaten eine zentrale Rolle. Beim «Gerrymandering» werden Wahlkreise so manipuliert, dass die Stimmen der Anhänger der gegnerischen Partei entweder konzentriert oder zersplittert werden – mit dem Ziel, deren Einfluss zu mindern.