Streit in Venezuela
«Collectivos» belagern Hauptquartier der Oppositionspartei

Eine der wichtigsten Oppositionsparteien Venezuelas hat regierungstreue Schlägertrupps, genannt «colectivos», beschuldigt, ihre Mitglieder mit Tränengas und Steinen am Betreten ihres Hauptquartiers gehindert zu haben.
Publiziert: 11.08.2020 um 11:11 Uhr
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Die Coronakrise verschlimmert die politische und wirtschaftliche Lage in Venezuela massiv.
Foto: imago images/Agencia EFE

«Skorpione des Regimes haben den Sitz der AD in Beschlag genommen», schrieb die Partei «Acción Democrática» auf Twitter am Montag.

Parteien lehnen Teilnahme an Parlamentswahl ab

Mehr als 25 Oppositionsparteien in dem politisch tief gespaltenen südamerikanischen Land haben es jüngst abgelehnt, an der Parlamentswahl am 6. Dezember teilzunehmen. «Acción Democrática» ist eine der Parteien, deren Vorstand der Oberste Gerichtshof Venezuelas, der dem autoritär regierenden Präsidenten Nicolás Maduro nahe steht, ausgetauscht hat. «Die Tatsache, dass die Diktatur Hauptquartiere von politischen Parteien mit Gewalt einnimmt, ist ein weiterer Beweis dafür, dass es keine Voraussetzungen dafür gibt, (an Wahlen) teilzunehmen», schrieb Oppositionsführer Juan Guaidó auf Twitter.

Venezuela tief in der Krise

Präsident Maduro hatte im März 2018 eine umstrittene Wahl gewonnen. Das einst reiche Venezuela steckt in einer tiefen politischen und wirtschaftlichen Krise, die durch die Corona-Pandemie noch verstärkt wurde. Rund fünf Millionen Venezolaner haben das Land verlassen. (SDA)

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Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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Venezuela: Wirtschaftskrise verstärkt

Venezuela steckt seit Jahren in einer schweren Wirtschaftskrise. Zwar hat das südamerikanische Land früh und drastisch auf die Pandemie reagiert. Stand Anfang Juni, sind laut WHO 1800 Menschen erkrankt und 18 verstorben. Doch Corona hat die bereits bestehenden Probleme noch einmal verstärkt. In dem einst reichen Land fehlt es an Lebensmitteln, Medikamenten und Treibstoff. Die Uno hat seit Beginn der Pandemie nach eigenen Angaben über 100 Tonnen Hilfsgüter in das krisengeschüttelte Land gebracht. Laut Schätzungen des Welternährungsprogramms sind die Preise für Nahrungsmittel seit Beginn der Pandemie um bis zu 150 Prozent gestiegen. Immerhin: Staatschef Nicolás Maduro und sein Widersacher Juan Guaidó haben angekündigt, gemeinsam und unter Beteiligung der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation nach Finanzmitteln zur Bekämpfung des Coronavirus zu suchen. Venezuelas Präsident und der Oppositionschef sind seit 2019 in einen Machtkampf verstrickt.

Im Erdölland ist der Treibstoff knapp: Lange Schlange vor einer Tankstelle.
EPA/Henry Chirinos

Venezuela steckt seit Jahren in einer schweren Wirtschaftskrise. Zwar hat das südamerikanische Land früh und drastisch auf die Pandemie reagiert. Stand Anfang Juni, sind laut WHO 1800 Menschen erkrankt und 18 verstorben. Doch Corona hat die bereits bestehenden Probleme noch einmal verstärkt. In dem einst reichen Land fehlt es an Lebensmitteln, Medikamenten und Treibstoff. Die Uno hat seit Beginn der Pandemie nach eigenen Angaben über 100 Tonnen Hilfsgüter in das krisengeschüttelte Land gebracht. Laut Schätzungen des Welternährungsprogramms sind die Preise für Nahrungsmittel seit Beginn der Pandemie um bis zu 150 Prozent gestiegen. Immerhin: Staatschef Nicolás Maduro und sein Widersacher Juan Guaidó haben angekündigt, gemeinsam und unter Beteiligung der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation nach Finanzmitteln zur Bekämpfung des Coronavirus zu suchen. Venezuelas Präsident und der Oppositionschef sind seit 2019 in einen Machtkampf verstrickt.

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