Die philippinische Insel Siargao ist ein Fleckchen Paradis auf Erden: Weisser Sandstrand, Palmen, türkisblaues Wasser – perfekt für ein Instagram-Foto. Selbsternannte Influencer überfluten den Strandclub «White Banana Beach» deshalb mit Anfragen: Für Gratis Essen und Übernachtung versprechen sie, auf ihrem Profil Werbung zu machen.
Dem Besitzer des Lokals, Gianluca Casaccia (40) geht das gehörig auf die Nerven. Als er vor zwei Wochen seinen Posteingang öffnet und erneut eine Email mit dem Satz «Ich bin ein Influencer» vorfindet, mache er seinem Ärger Luft.
«Einfach armselig»
Auf Facebook schreibt er: «Wir würden vorschlagen, auf andere Weise zu versuchen, gratis zu schlafen, zu essen und zu trinken.» Und legt noch einen obendrauf: «Oder geht doch einfach arbeiten!»
Innert kürzester Zeit geht der Post viral, wird 3200 Mal geteilt, 13'000 Nutzer markieren ihn mit «gefällt mit». Beim Publikum erntet Casaccia vor allem Applaus: «So nach Gratis-Produkten zu verlangen ist einfach armselig», schreibt eine Nutzerin.
Besitzer krebst zurück
Influencer gehören für viele Hotels, Restaurants und Bars mittlerweile fest zum Werbe-Konzept. Auch in der Schweiz. Der Deal: Sie schiessen Fotos in den Lokalitäten, laden sie auf Instagram hoch. Im Gegenzug ermöglichen die meisten einen Gratis-Aufenthalt. Häufig noch im luxuriösesten Zimmer.
Auch das «White Banana Beach» habe in der Vergangenheit mit Bloggern zusammengearbeitet, stellt Casaccia im Nachhinein klar. In einem zweiten Post schreibt er: «Wir sind nicht gegen Influencer. Nur gegen Menschen, die sich gratis durchschnorren wollen.» (hah)