Interpol jagt Red-Bull-Erben Vorayuth Yoovidhya (38) erneut
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Empörung in Thailand:Das sagt der Polizei-Sprecher zum Fall des Red-Bull-Erben

Strafverfolgung gegen Red-Bull-Erben eingestellt
Millionär fährt Polizisten tot – und kommt straflos davon

Nach einem tödlichen Unfall mit Fahrerflucht in Thailand stand ein Erbe des Energydrink-Imperiums Red Bull jahrelang im Kreuzfeuer der Justiz – jetzt haben die Behörden in Bangkok alle Vorwürfe gegen Vorayuth Yoovidhya (35) fallengelassen.
Publiziert: 24.07.2020 um 13:36 Uhr
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Aktualisiert: 24.07.2020 um 15:25 Uhr
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Vorayuth «Boss» Yoovidhya erbte Millionen, fuhr einen Polizisten tot – und kommt nun straflos davon.
Foto: keystone-sda.ch

Der als Playboy bekannte Vorayuth Yoovidhya (35), der den Spitznamen «Boss» trägt, fuhr 2012 in Bangkok mit seinem Ferrari einen Polizisten an und schleifte ihn mit. Dieser starb darauf. Gegen den Red-Bull-Spross wurde unter anderem wegen Trunkenheit am Steuer, Geschwindigkeitsüberschreitung und rücksichtslosem Fahren ermittelt. Mehrere gerichtliche Vorladungen ignorierte er jedoch.

Der Millionenerbe verliess das Land und wurde zeitweise in London gesehen – jedoch hiess es jahrelang von den thailändischen Sicherheitsbehörden, es sei nicht festzustellen, in welcher Nation sich der Gesuchte befinde.

Gründe für Einstellung des Strafverfahrens unklar

Jetzt haben die Behörden in Bangkok alle Vorwürfe gegen Vorayuth Yoovidhya fallengelassen.
Vorausgegangen sei die Entscheidung der Staatsanwaltschaft, keine Anklage gegen den 35-jährigen Enkel des thailändischen Unternehmensmitbegründers Chaleo Yoovidhya zu erheben, sagte ein Polizeisprecher am Freitag vor Journalisten. Zu den Gründen der Staatsanwaltschaft, die Strafverfolgung einzustellen, wollte der Polizeisprecher sich nicht äussern.

Die Familie Yoovidhya gilt als eine der reichsten des südostasiatischen Staates, das geschätzte Vermögen beträgt 20,2 Milliarden US-Dollar (17,4 Milliarden Euro). Vorayuths Grossvater hatte sich 1987 mit dem Österreicher Dietrich Mateschitz zusammengetan und gemeinsam mit ihm die weltbekannte Getränkemarke aufgebaut.

Empörung in Thailand

Viele in Thailand sind nun empört. Sie sehen darin ein Beispiel dafür, dass die Justiz im Land einseitig agiert und kaum gegen wohlhabende Verdächtige vorgeht. Polizeisprecher Krissana Pattanacharoen wies die Anschuldigungen zurück. Der Fall sei anhand der Beweislage überprüft worden. Die Polizei sei nun dabei, alle Haftbefehle gegen Vorayuth aufzuheben. (SDA)



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